Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Heißer Tanz auf dem kalten Eis

Bei „Time“stellt „Holiday on Ice“die besonderen Moment im Leben in den Mittelpunk­t

- Von Dagmar Hub

NEU-ULM - Gänsehaut ist hier Programm: Bei der neuen Show „Time“, mit der „Holiday on Ice“auch am Wochenende noch in der Ratiopharm-Arena gastiert, stockt auch Zuschauern bisweilen der Atem, für die die spektakulä­ren Vorstellun­gen der Eisshow nichts Neues sind.

Die fünffache deutsche Eiskunstla­uf-Meisterin Annette Dytrt und ihr französisc­her Partner Yannick Bonheur – Olympiatei­lnehmer 2006 und 2010 – bringen derart spektakulä­re Schleuder- und Hebefigure­n auf die Eisfläche der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena, dass so mancher kurze Schrei des Schreckens und der Bewunderun­g aus dem Publikum kommt.

Oft sind die sportlich großartige­n Elemente der „Holiday on Ice“Shows über eine etwas künstliche Geschichte verbunden. Auf eine solche verzichtet die „Time“-Tournee in diesem Jahr. Sie bringt unter der Regie von David Liu die ganz besonderen Momente im Leben _ laufen zu lernen, der erste Kuss, der Brauttanz – nahezu kommentarl­os in Zusammenha­ng mit großen Songs der Rock- und Pop-Geschichte, jeder für sich als Inszenieru­ng und in einer Folge permanent wechselnde­r Kostüme, die Thomas Rath designt hat, getanzt.

Viel nackte Haut gibt es dabei natürlich auch – man kann auch im Glitzerbik­ini auf die spiegelnde Eisfläche gehen. Passend zum „Time“Motto tanzt die Crew der Show aber auch in magischen Zaubermänt­eln, auf denen die römischen Ziffern einer alten Uhr stehen.

Die Premiere der Show dürfte für fünf kleine Eisprinzes­sinnen und einen jungen Eisprinzen vom Eislaufver­ein Ulm/Neu-Ulm besonders aufregend gewesen sein, durften sie doch mit Annette Dytrt aufs Eis und nach der Pause selbst ihr Können zeigen.

Die Akrobatik der Show reicht bisweilen bis zu riskanten Stunts, und Schleuderf­iguren, bei denen der Hinterkopf von Annette Dytrt nur knapp über der Eisfläche wirbelt und enorme Fliehkräft­e entwickelt werden, sind tatsächlic­h nicht ohne Risiko.

Daneben gibt es romantisch­e Momente, auch wenn Flügel und Gitarre auf dem Eis natürlich nur Showelemen­te sind und im Gegensatz zu den „Stomp!“-artigen Percussion-Shows aus der Konserve kommen. Man kann mit Aktenköffe­rchen und Krawatte samt Schreibtis­ch und Schreibtis­chstuhl auf dem Eis tanzen oder in imposanter Las Vegas-ShowManier mit riesige, Fasanen- und Straußenfe­der-Kopfschmuc­k, mit weißen Flügeln, die Tänzer anmutig leicht wie Wolken oder Federn wirken lassen, im „kleinen Schwarzen“oder – ganz am Ende – mit LEDs unter den Kufen, die im Dunkel Farbspiele aufs Eis zaubern.

Die „Time“-Show setzt auf solche beeindruck­enden Lichteffek­te und auf atemberaub­ende Überraschu­ngen, lässt aber auch Raum für stille, zauberhaft­e Momente. Dass aus der Eisfläche zu „Fire and Ice“ein echter Feuerring lodert und das Eis in Flammen steht, dass am Rand der Eisfläche Feuer hochschläg­t und am Ende unter der Hallendeck­e sogar einige Feuerwerks­raketen Sterne zaubern, das lässt die Show in diesem Jahr tatsächlic­h Funken sprühen.

 ?? FOTO: ANDREAS BRÜCKEN ?? Elegante Akrobatik boten die Eiskunstlä­ufer bei der Show „Time“, mit der „Holiday on Ice“derzeit in Neu-Ulm gastiert.
FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Elegante Akrobatik boten die Eiskunstlä­ufer bei der Show „Time“, mit der „Holiday on Ice“derzeit in Neu-Ulm gastiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany