Schwäbische Zeitung (Laupheim)

100 Prozent für Nachfolger Siegfried Schneider

Hauptversa­mmlung beim CDU-Stadtverba­nd Laupheim – Kritik am Gemeindera­t wegen Verzögerun­gen

- Von Angelika Gretzinger

LAUPHEIM - Im Mittelpunk­t der Jahreshaup­tversammlu­ng beim CDUStadtve­rband Laupheim am Freitag stand unter anderem die Verabschie­dung des bisherigen Vorsitzend­en Christoph Burandt, der aus berufliche­n Gründen nicht für eine weitere Amtszeit kandidiert­e. Mit 100 Prozent der Stimmen wurde Siegfried Schneider aus Obersulmet­ingen zu dessen Nachfolger gewählt.

Seit Oktober 2013 war Christoph Burandt Stadtverba­ndsvorsitz­ender der CDU Laupheim. „Du hast die Begabung Netzwerke zu knüpfen. Du bist bekannt wie ein bunter Hund“, sprach Siegfried Schneider seinem Vorgänger anerkennen­de Worte aus. Viele Wahlkämpfe habe dieser klasse gemeistert und den jährlichen Sommerfest­en des Stadtverba­ndes eine neue Qualität verliehen. Burandt selbst führte als Höhepunkte seiner Amtszeit unter anderem eine Diskussion­srunde im Kolpinghau­s zum Thema Homoehe, sowie den Besuch von Innenminis­ter Thomas Strobl im Jahr 2015 an. In seiner Amtszeit sei es ihm stets wichtig gewesen daran zu erinnern, „welche Wurzeln wir haben“. Gerade in Zeiten von Fake News und Populismus, in denen Fakten oftmals nichts zählten.

„Ich bin kein Philosoph und kein Diplomat, sondern Geradeaus“, erklärte der frisch gewählte Vorsitzend­e Siegfried Schneider gleich zu Beginn seiner Antrittsre­de. Der 59-jährige Familienva­ter und Mitarbeite­r der Volksbank Laupheim-Illertal sprach ganz klar davon, dass in der Vergangenh­eit in Laupheim zu viele Entscheidu­ngen verzögert worden seien. Teilen des Stadtrats warf er fehlende Sachlichke­it vor. „Man muss auch mal sagen, was für einen Mist sie verzapfen, sonst glauben sie auch noch, dass es recht ist“, erklärte er. Gleichzeit­ig hätte er sich aber auch mehr Engagement des CDUStadtve­rbandes bei der seiner Meinung nach „fragwürdig­en Vorgehensw­eise“beim Thema „Parkbad“gewünscht.

Nach seinem Wahlerfolg mit 100 Prozent der Stimmen scherzte er: „Ich hoffe, mir geht es nicht wie Martin Schulz, aber ich bin zuversicht­lich, dass mir das nicht passiert“.

Als stellvertr­etende Vorsitzend­e wurden Alexander Böck und Manuela Miller wiedergewä­hlt. Neue Kassiereri­n des CDU Stadtverba­ndes ist Martina Magg-Riedesser, die ebenfalls mit voller Stimmzahl ins Amt gewählt wurde.

Eigentlich war für den weiteren Verlauf des Abends eine Rede von vom baden-württember­gischen Innenminis­ter Thomas Strobl geplant. Aufgrund seiner Teilnahme an den Sondierung­sgespräche­n in Berlin musste dieser sein Kommen jedoch kurzfristi­g absagen. An seiner Stelle hielt Josef Rief (MdB) eine kurze Rede über die aktuelle Situation im Bund. An den Stadtverba­nd gewandt sprach er sich dafür aus, dass es dessen Ziel sein sollte, den frisch gewählten neuen Laupheimer Oberbürger­meister Gerold Rechle als CDU-Mitglied zu gewinnen.

Bundespoli­tisch sprach er von Parteien als „Problemlös­er“für die Menschen. „Regierung ist Verantwort­ung“, meinte er zu den andauernde­n Koalitions­verhandlun­gen mit der SPD und den gescheiter­ten Gesprächen mit FDP und Grünen. „Fast vier Parteien haben kein Interesse an der Regierung, das ist ein Skandal“, rügte Rief.

Der neugewählt­e Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzend­er: Siegfried Schneider / Stellvertr­eter: Alexander Boeckh und Manuela Miller / Kassiereri­n: Martina Magg-Riedesser / Schriftfüh­rer: Matthias Führle / Beisitzer: Florian Bailer, Johann Dürr, Clemens Graf Leutrum, Wilhelm Glocker, Dietmar Osswald, Achim Schick, Melissa Schneider, Thomas Voit / Kassenprüf­er: Elmar Dehler, Johann Ginder.

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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER VfB-Fan Christoph Burandt (l.) bekommt zum Abschied ein VfB-Trikot von Siegfried Schneider überreicht.

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