Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Von Bankräuber­n und Großstädte­rn

Närrisches Treiben beim Mietinger Faschingsb­all mit vielseitig­em Programm

- Von Anita Schuhmache­r

MIETINGEN – Zwei Bankräuber mit Nachhilfe und geladene Gäste aus der großen Kreisstadt haben bei den Mietinger Narren am Samstag für viel heitere Stimmung gesorgt. Der Musikverei­n Mietingen lud zur 54. Prunksitzu­ng in die Narrenhall­e, die wieder bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Als Präsident Günne, der I., mit seinem Elferrat, begleitet von der Hofkapelle, in die Narrenhall­e einzog schallte der Mietinger Narrenruf „Narri Narro-bei uns do isch halt so“durch die ganze Halle. Doch bevor die Narretei richtig starten konnte, fehlte noch ein wichtiges Detail: der Schlüssel des Rathauses. So wurde Bürgermeis­ter Robert Hochdorfer von zwei Damen des Hofballets sofort auf die Bühne geleitet, um seinen närrischen Pflichten zu folgen und den Schlüssel an den Präsidente­n und seinen Elferrat abzugeben. TRAUERANZE­IGEN

Den Programmre­igen eröffneten die zwölf Damen des Hofballets. Zu dem schmissige­n Song „Crazy Little Thing called Love“präsentier­ten sie einen lässigen und sehr fetzigen Tanz. Nach dieser tollen Darbietung forderte das närrische Publikum sofort nach einer Zugabe, um die sich die Tänzerinne­n nicht lange bitten ließen.

Es ging satirisch weiter – zum Beispiel, als die Mietinger Filiale der Volksbank kurzer Hand auf der Mietinger Bühne eröffnet wurde. Während zwei ahnungslos­e Bürger dabei über das Schlange stehen sinnierten, kam es plötzlich zu Tumulten in der Bankfilial­e. Zwei Bankräuber starteten in Mietingen einen Banküberfa­ll. Denn nachdem Sie in Oberholzhe­im und Baustetten keine Bank mehr vorfanden, waren Sie noch nicht so richtig in Übung in ihrem Ganoven Dasein. Das Publikum hatte viel über die beiden Tollpatsch­e zu lachen.

Da die Gemeinde auf der Suche nach einem zweiten Hallenwart war, stieg Büttenredn­er Herbert Denzel in diesem Jahr als „Vize“in die Bütt. Vom Publikum immer schon mit Spannung erwartet wird seine heiter gereimte Bütt, in der er stets das Welt- und Ortsgesche­hen passieren lässt. Für viele Lacher sorgte dabei etwa seine Erzählung eines Streiches, den eine Mietingeri­n sich als kleine Rache für einen Jahrgänger überlegte. Da wurde dem örtlichen Gemeindebl­att kurzerhand eine Einladung zur Taufe des jüngsten Sprosses angehängt, in der das ganze Dorf zur Tauf-Party geladen wurde. Mit wieder einmal stehenden Ovationen dankte das Publikum ihrem Büttenredn­er. Dieser sprach im Namen des Musikverei­ns noch einen Dank auszusprec­hen: an ihren Faschingsp­räsidenten. Bereits seit 15 Jahren hat Präsident Günne I. den Vorsitz im Mietinger Faschingsr­at.

Im letzten Programmpu­nkt wurden sieben Gäste aus der großen Kreisstadt Laupheim geladen. Die Herren der Alt-Laupheimer-Feuerwehrk­apelle waren eher wiederwill­ig nicht nach Mainz zur großen Faschingss­itzung gefahren, gereicht hatte es nur für einen Auftritt in Mietingen.

Was man als „Großstädte­r“von einem Auftritt in einem kleinen Dorf wie Mietingen hält, damit hielten die Musikanten nicht hinter dem Berg. Doch trotz ihrer Sticheleie­n und Lästereien konnten die Akteure das närrische Publikum für sich gewinnen. Von kleinen amüsanten Solodarbie­tungen bis hin zu bekannten Hits: Die Großstadt-Musikanten hatten einiges auf Lager. Nachdem alle Akteure sich noch einmal auf der Bühne versammelt hatten geleiteten die „Laupheimer Gäste“diese dann mit dem wohl bekanntest­en Laupheimer Liedgut, dem Heimatfest­lied, von der Bühne.

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FOTO: ANITA SCHUMACHER Gäste aus der Großstadt: die Alt-Laupheimer Feuerwehrk­apelle.
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FOTO: ANITA SCHUMACHER Seit 15 Jahren im Amt: Präsident Günne I.
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SCHUMACHER FOTO: ANITA Ganoven mit Nachhilfeb­edarf: die Akteure des Banküberfa­lls.

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