Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Närrischer Familiengottesdienst hält alten Brauch lebendig
BURGRIEDEN (te) - Einen alten Volksbrauch hat das Familiengottesdienstteam im Einklang mit der Narrenzunft Burgrieden am Sonntag mit einem der fünften Jahreszeit angepassten Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Alban lebendig gehalten. Drei Dutzend Burgrieder Riffelweible, Sallemale und Haldegoischter holten ihr Narrenkleid an diesem Tag besonders gern aus dem Kasten, denn: „Der Christ kennt beides: Freud und Leid, das Feiern und das Fasten.“So war denn auch bei den Hästrägern die Freude und gute Laune groß, als ihnen Pater Matthew einen herzlichen Willkommensgruß entbot und ihnen für die Mitgestaltung der Eucharistiefeier dankte.
Der mitfeiernden Gemeinde gefallen hat insbesondere eine nachdenkenswerte Geschichte. In ihr spielt der lebensfrohe Gaukler und Spaßmacher Bruder Lustig die zentrale Rolle. Er war lange Zeit in der Welt herumgezogen und bat nun den Abt, ins Kloster eintreten zu dürfen. Gerne wurde er in die Ordensgemeinschaft aufgenommen. Bruder Lustig tauschte sein buntes Narrenkleid gegen ein schlichten Mönchsgewand. Doch darin hielt er es nicht lange aus, er zog es wieder aus und schlüpfte stattdessen in seine geliebten Klamotten. Er sang, hüpfte und tanzte, nur einen Salto konnte er nicht mehr so richtig schlagen.
Auf Bitte von Pater Matthew versammelten sich die Jungnarren, Ministranten und einige Kinder an der Hand ihrer Mütter um den Volksaltar zum Danksagen und Gebet (Bild). Zum guten Schluss schallte der dreifache Burgrieder Narrenruf „Etz guggat au – ha lass me gau“durch die Kirche.