Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Biberach erhält ein „Digital Hub“
An der Hochschule ist ein Kompetenzzentrum für Building Information Modeling geplant
RIEDLINGEN (uno/tg/sz) - Die Region Ulm/Alb-Donau/Biberach hat am Montag in Stuttgart den Zuschlag für ein „Digital Hub“, ein regionales Digitalisierungszentrum, bekommen. Die Freude über eine mögliche Fördersumme von bis zu einer Million Euro war bei den Beteiligten dementsprechend groß.
Die Idee des regionalen Konzeptes lautet dabei: 43 000 Unternehmen, 500 000 Einwohner. Eine Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen. Damit dies gelingt, sind für den „Digital Hub“neben einer Zentrale in Ulm sowie Standorten in Riedlingen und Ehingen auch ein Kompetenzzentrum für Building Information Modeling an der Hochschule Biberach vorgesehen, die alle durch ein zentrales Hub-Management bespielt und eng vernetzt werden.
„Die Konzeption sieht vor, für kleinere und mittlere Unternehmen in Riedlingen eine Anlaufstelle für alle Fragen der Digitalisierung einzurichten“, sagt Bernd Schwarzendorfer, Wirtschaftsförderer beim Landratsamt Biberach. Dies soll in Zusammenarbeit mit der SRH Fernhochschule Riedlingen geschehen, die als „mobile Hochschule“ihre Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung einbringen soll. Derzeit ist angedacht, dass Teile des Wegscheiderhauses, in dem derzeit ein Teil der Verwaltung der Riedlinger Hochschule ihren Sitz hat, für das „Digital Hub“genutzt werden. Die „Digital Hubs“sollen Beratungsstellen, Ideengeber rund um das Thema Digitalisierung sein. Es soll ein Netzwerk in der
Region entstehen. „Da kann sich auch was Neues daraus entwickeln“, so Schwarzendorfer
„Durch Biberach und Riedlingen und die dort ansässigen Hochschulen sind wir gut im ,Digital Hub‘ vertreten. Oberbürgermeister Nobert Zeidler und Bürgermeister Marcus Schafft unterstützen uns. Durch diese Konzeption begleiten wir die Wirtschaft auf dem Weg in die Digitalisierung. Der Landkreis Biberach will hier Vorreiter für den ländlichen Raum sein. Das ist uns eine Herzensangelegenheit“, begründet Landrat Heiko Schmid das Engagement des Landkreises Biberach.
Denn neben den Fördergeldern des Landes stellen auch die involvierten Gebietskörperschaften und die IHK die Finanzierung des HubBetriebs sicher. Dem Start des „Digital Hubs“werden daher auch noch Beratungen in Gremien von involvierten Städten und Kreisen vorausgehen. Die Vollversammlung der IHK Ulm hat bereits eine Förderung in Höhe von 750 000 Euro beschlossen und stellt damit rund die Hälfte der regionalen Kofinanzierung sicher.
„Wir freuen uns riesig, dass die Region Ulm/Alb-Donau/Biberach den Zuschlag für ein regionales Digitalisierungszentrum erhalten hat“, sagen die CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger aus dem Wahlkreis Biberach und Manuel Hagel aus dem Alb-Donau-Kreis zur Entscheidungsbekanntgabe. „Die Unternehmen und Menschen in unserer Region brauchen eine Anlaufstelle für die digitalen Veränderungen. Ziel sei es, gemeinsam mit den unterschiedlichen Branchen, Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen die mit der Digitalisierung verbundenen vielfältigen Entwicklungspotenziale auszubauen.
Einbindung der ganzen Region
„Durch diese Konzeption begleiten wir die Wirtschaft auf dem Weg in die Digitalisierung.“Landrat Heiko Schmid
Das Antragskonsortium für den AlbDonau-Kreis und den Kreis Biberach umfasst 23 Akteure aus der Wirtschaft, den Kommunen, den Kammern und Hochschulen. „Durch diese breite Aufstellung werden somit wichtige Experten und Multiplikatoren im Bereich Digitalisierung eng in den Hub eingebunden. Insofern geht unser Ansatz deutlich weiter als reine Interessensbekundungen. Gerade die Wirtschaft von Anfang an richtig mit im Boot zu haben, war uns neben der Einbindung der gesamten Region besonders wichtig“, sagte Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der federführenden IHK Ulm.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hat mit ihrer Initiative „Wirtschaft 4.0“ein Paket erstellt, das zahlreiche Maßnahmen enthält, die auf die Unterstützung des Mittelstands bei der Digitalisierung abzielen. Die Initiative der „Digital Hubs“ist eine dieser Maßnahmen.