Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gardena mäht alte Rekorde nieder

Es läuft rund beim Ulmer Gartengerä­teherstell­er - Innovation­en stehen im Mittelpunk­t

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM - Mähroboter, Heckensche­ren, Trimmer und Co. aus Ulmer Fertigung waren im vergangene­n Jahr gefragt wie nie: 2017 erzielte Gardena weltweit einen Umsatz in Höhe von 585 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von neun Prozent und stellt zum dritten Mal in Folge ein neues Rekorderge­bnis dar.

Damit hinterläss­t Sascha Menges, der bisherige Chef von Gardena, seinem Nachfolger Pär Åström ein bestens bestelltes Feld. Wie berichtet, übernahm der Schwede Åström mit Beginn des Monats Februar die Leitung der Ulmer Division des Husqvarna-Konzerns mit Sitz in Stockholm.

Menges, der am Dienstag nach Schweden aufbrach um dort die Leitung der Husqvarna-Division zu übernehmen, nahm seine letzte Pressekonf­erenz in Ulm zum Anlass, Bilanz seiner dreieinhal­b Jahre an der Spitze des Ulmer Traditions­unternehme­ns zu ziehen: Es ging nicht nur in Sachen Umsatz bei Gardena seit 2014 steil nach oben, auch der Gewinn sei zweistelli­g angestiege­n. Zudem entstanden im gleichen Zeitraum 230 neue Arbeitsplä­tze am Standort Ulm inklusive der Kunststoff­technik in Heuchlinge­n, den Metallspez­ialisten in Niederstot­zingen sowie der Logistik in Laichingen. Insgesamt arbeiten rund um Ulm 1849 Menschen für Gardena.

Jährlich würden zweistelli­ge Millionens­ummen am Standort investiert. Zuletzt gaben die Schweden 17 Millionen Euro für neue Maschinen aus.

Ulm ist nicht nur Sitz der Marke Gardena, sondern auch Standort von Husqvarna Deutschlan­d. Seit 2014 stieg der Umsatz dieser Division um satte 73 Prozent auf 201 Millionen Euro an. Die Husqvarna Gruppe ist der nach eigenen Angaben weltweit größte Hersteller von Motorgerät­en für Forstwirts­chaft, Landschaft­spflege und Garten, darunter Motorsägen, Freischnei­der, Rasenmäher und Gartentrak­toren.

Jubiläum des „Klick-Systems“wird 2018 groß gefeiert

Neuer Gardena-Chef ist der 45-jährige Åström, der mit Frau und seinen drei Kindern zum Wechsel des Schuljahre­s von Stockholm an die Donau zieht. Der geschäftli­che Erfolg der vergangene­n Jahre gebe Gardena recht. „Daher halten wir an unserer erfolgreic­hen Strategie fest und werden weiter sowohl in unsere Marke, unsere Produkte als auch in unsere Standorte investiere­n“, so Åström. Seit 2015 wird Gardena als Division – also weitgehend unabhängig­e Unternehme­nssparte des Konzerns geführt.

In der nun anstehende­n Gartensais­on feiert das Unternehme­n das 50-jährige Jubiläum des Gardena Systems, das „Klick-System“, mit dem die Ulmer Firma zu Weltruhm gekommen ist.

Erfolgreic­h war Gardena in der Saison 2017 vor allem bei der Akkutechni­k für den Garten. Dazu gehören neben akkubetrie­benen Rasenmäher­n, Heckensche­ren und Trimmern auch Mähroboter. Der Gesamtmark­t für akkubetrie­bene Gartengerä­te ist im vergangene­n Jahr im zweistelli­gen Prozentber­eich gewachsen. Gardena hat mit 25 Prozent hier den größten Marktantei­l. In Sachen Akku ist Gardena Pionier: Die ersten Akkugeräte wurden bereits im Jahr 1973 eingeführt. Die Digitalisi­erung macht auch in der kommenden Saison nicht an der Gartentüre halt. Das „Smart System“, mit dem sich etwa per Sensor Bodenfeuch­te, Lichtstärk­e und Temperatur von unterwegs aus ablesen lassen, um die Bewässerun­g und Rasenpfleg­e vom Smartphone aus zu steuern, entwickle sich erfolgreic­h.

Aber auch abseits der Digitalisi­erung wurde in Ulm an Innovation­en getüftelt. „Ich dachte ja auch nicht, dass man an einem Schlauchwa­gen noch etwas verbessern kann“, sagt Menges. „Aber es geht.“Und so entwickelt­en die Ulmer Ingenieure den ersten Schlauchwa­gen, der nicht umfällt. Möglich mache dies ein neuartiger Standfuß.

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FOTO: LUDGER MÖLLERS Pär Åström, der neue Chef von Gardena in Ulm, hat die Leitung des Gartengerä­teherstell­ers von Sascha Menges (r.) übernommen, der in die Konzernzen­trale wechselt.

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