Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Den Waza-Schrebbala ist der Schultes ganz schön grün
Mit Kiachla und Krapfa wurde das Mietinger Rathaus gestürmt
MIETINGEN (fli) - Um 15 Uhr war am Donnerstag Schluss mit der Tätigkeit an den Schreibtischen des Mietinger Rathauses. 15 Waza-Schrebbela kannten keine Gnade mit den Bediensteten, einschließlich Bürgermeister Robert Hochdorfer. Alle wurden mit dem einem „WazaSchrebbela-Ruf“aufgescheucht. Vermisst wurde zunächst Martin Stooß. „Der Kämmerer hat sich verdruckt, der Siach“, vermuteten erst die Maskenträger. Aber der war ganz wichtig. Auf die Frage des Schultes: „Haben wir überhaupt Bier?“, wusste er Bescheid.
„So folgt, ein jeder hat’s erkannt, der Rathaussturm im Mietinger Land“, reimte Zunftmeister Christoph Unseld. Und setzt seine Rede fort: „Schlüssel her! Das muss jetzt sein, do hot der Spaß koi Loch.“
Die Waza Schrebbela waren nicht mit leeren Händen gekommen. Sie brachten reichlich Kiachla und Krapfa mit. Und natürlich einen in Versen vorgetragenen heiteren Rückblick. In diesem Fall auf acht Jahre Hochdorfer als Schultes. Zwei Dinge seien es, die man dabei erwähnen müsse: „Seit er ist am Lenken, gibt es nur noch grünes Denken.“Das zeige sich am Straßenlicht: „Man sieht bloß no d’Hälfte, aber Hauptsach g‘spart.“Aus einem Schwimmbad am Rottumufer sei ein „hundsgemeines Regenüberlaufbecken“geworden.
Bevor es über das Fasnetsgebäck herging, mussten vom Rathauspersonal noch Begriffe erraten werden, die der Schultes gestenreich vormachte. Diese Hürde ward mit Bravour genommen. Hochdorfer versicherte: „Wir freuen uns auf euch wia’d Sau“, aus diesem Grund habe man der Entmachtung keinen Widerstand entgegen gesetzt. Er machte deutlich, aus welchem Grund ein neues Rathaus notwendig sei: Weil für die Waza Schrebbela viel zu wenig Platz sei.