Schwäbische Zeitung (Laupheim)
3000 Narren im Umzug
Rund 3000 Narren ziehen durch Äpfingen – Wagen nehmen aktuelle Themen aufs Korn
Äpfingen - In einem farbenprächtigen Umzug sind am Sonntagnachmittag 3000 Maskenträger und andere Narren durch die Straßen von Äpfingen gezogen. Manches aktuelle Thema fand sich darin überspitzt wieder.
ÄPFINGEN - In einem farbenprächtigen Umzug sind am Sonntagnachmittag 3000 Maskenträger und andere Narren durch die Straßen von Äpfingen gezogen. Geschätzte 5000 gut gelaunte Besucher säumten beim großen Fasnetsumzug der Narrenzunft Weckafresser die Straßen und sorgten für prächtige Stimmung.
Laute Discomusik schallte schon vor Umzugsbeginn aus den Lautsprechern im ganzen Ort. Zu den aktuellen Fasnetshits strömten viele Besucher zu den besten Zuschauerplätzen und die Narren der 61 teilnehmenden Zünfte zum Aufstellungsplatz.
Bei nasskaltem Wetter und zeitweiligem Schneefall setzte sich der Narrenzug Punkt 14 Uhr nach einem Böllerschuss in Bewegung. Die Ehrenzunftmeister Hans Ströbele und Ingo Laack unterhielten die Gäste am Dorfplatz bis zum Eintreffen des Zuges mit lustigen Geschichten und Witzen. Bei der Moderation sprudelte es aus den Beiden nur so heraus. Zu jeder Gruppe wussten sie eine kleine Geschichte und ließen deren Narrenrufe erschallen.
Die Spitze des Zuges bildete der Äpfinger Büttel, gefolgt vom OldieFanfarenzug Ankenreute und den Äpfinger Garden. Knapp zwei Stunden lang zogen Masken- und Musikgruppen, Mottowagen und sonstige Gruppen in einem närrischen Lindwurm durch die Straßen von Äpfingen. Ein Großaufgebot an Masken hatten die NZ Schemmerberg, Bad Buchau und Laupertshausen dabei. Zig mal fragte Ströbele beim Vorbeiziehen der NZ Deifelsloch Märra aus Laupertshausen die Besucher: „Schender-Märra? – dand d’Geil verscherra“.
Der Oggelshausener Narrenruf hatte es Zunftmeisterin Petra Denz angetan. „Wia schraiat ihr au“, fragte sie des Öfteren. Jedes Mal kam als Antwort: „I woiß doch au it gnau.“33 Zünfte begeisterten die Besucher mit ihren Pyramiden und weiteren Vorführungen.
18 Musikgruppen machten mit fetziger Musik gute Laune bei den Besuchern. Ein besonderes Highlight des Äpfinger Umzuges waren die Fasnetswagen, die aktuelle Themen durch die närrische Mangel drehten. Die Narren vom Schubertweg machten Werbung für die „Saubach Airline – die schweinische Fluglinie“: „Unser Flughafen ist fertig. Berlin 2038?“
Abgas-Skandal zum Thema
Der Wagen der Unentschlossenen befasste sich mit dem Skandal um die Abgasaffen. Mit den mitgeführten Affen machten sie statt Tier- jetzt Bierversuche.
Die Binokelfreunde hatten bei ihrem aufwändig gestalteten Wagen eine insektenfreundliche Gemeinde zum Thema. „Die Insekten sind in Not, drum fordern wir ein Mähverbot!“, prangte als Schriftzug auf einem großen Schild, auf dem auch Bürgermeister Elmar Braun als Comicfigur abgebildet war. Braun sagte dazu: „Die Idee ein insektenfreundliches Maselheim zu schaffen, habe ich vor einem halben Jahr präsentiert. Dass das Vorhaben heute aufgegriffen wurde, zeigt mir, dass dieses wichtige Thema die Leute auch bewegt.“
Mit Schelli-Schello verteilten die Weckenfresser Knauzenwecken von dem Symbolwagen der Äpfinger Narrenzunft. Der Wagen vom „Schuppen Sulmingen“hatte das Motto „Hey, hey, Wickie“.
Die Äpfinger Zunftmeisterin Petra Denz freute sich riesig über den gelungenen Umzug. „Von Narrenzünften hört man vielfach Beschwerden über mangelnde Unterstützung der Behörden“, sagte die Zunftmeisterin. „Das finde ich überhaupt nicht.W enn man um Hilfe anfrägt und darum bittet, bekommt man sie auch.“