Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Polizei: Jede zweite Fasnetsparty mit Ärger
ULM/ALB-DONAU-KREIS (sz) - Angesichts vieler Auseinandersetzungen zieht die Polizei am Ende der Fasnet zwischen Ulm, Biberach und Heidenheim eine eher gemischte Bilanz. Die Ulmer Polizei war bei insgesamt fast 150 Veranstaltungen unterwegs, um für die Sicherheit zu sorgen, und registrierte knapp 70 Körperverletzungen. Dabei kam es durchschnittlich auf jeder zweiten Fasnetparty zu einer Auseinandersetzung.
Von den 34 ermittelten Verdächtigen waren 31 betrunken. In 42 Fällen musste die Polizei den Jugendschutz durchsetzen. 27 Kinder und Jugendliche waren betrunken, fünf davon mussten deshalb sogar ins Krankenhaus. 60 Besucher musste die Polizei aus den Veranstaltungen verweisen oder in Gewahrsam nehmen. In 15 Fällen setzten die Beamten damit Hausverbote durch, die die Betroffenen ignoriert hatten. Insgesamt stellte die Polizei fest, dass oft zu viel Alkohol getrunken wurde.
Umso wichtiger waren nach ihrer Einschätzung die Maßnahmen der Polizei, aber auch der Behörden und der Sicherheits- und Ordnungsdienste. Gerade die professionelle Vorbereitung und Durchführung sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure habe in erster Linie zu einer weitgehend sicheren Fasnet geführt. Gerade auch die starke Präsenz der Polizei habe es ermöglicht, aufkommende Auseinandersetzungen im Keim zu ersticken.
Die Polizei überwachte im Landkreis Biberach 50 Veranstaltungen und registrierte elf Körperverletzungen. Elf Mal mussten die Beamten auch zum Schutz der Jugend einschreiten. In Schemmerhofen kamen beim Umzug zwei Männer in Streit. Ein 21-Jähriger schlug auf einen 20-Jährigen ein. Der ging bewusstlos zu Boden und musste ärztlich behandelt werden. Dank Zeugen war der geflüchtete 21-Jährige schnell ermittelt.
Am Rande des Schelklinger Umzugs Ende Januar kam ein Feuerwehrmann in Gefahr. Er sperrte die Straße, um für die Sicherheit des Umzugs zu sorgen. Eine Autofahrerin wollte trotzdem durchfahren. Ihr Wagen erfasste den 32-Jährigen. Dank seiner Schutzkleidung blieb er unverletzt. Die Polizei ermittelt gegen die Fahrerin. Am Wochenende stürzte ein Umzugswagen in Allmendingen um. Dabei wurden mindestens zwei Personen verletzt.