Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Olympia hat Spaß gemacht

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Schwelgen Sie auch noch so auf der Erfolgswel­le?

Vier Tage nach dem Erlöschen der Olympische­n

Flamme in Pyeongchan­g habe ich mich immer noch nicht ganz eingekrieg­t. Allerdings muss ich bis heute den Namen der Olympiasta­dt 2018 googeln und nachschaue­n, wie man den schreibt. Besonders nachhaltig ist der nicht, wie so manche Sportstätt­e. Aber das wollen die Koreaner ja auch noch hinkriegen. Selbst die Schanzen, alpinen Strecken und Eiskanäle, die nicht unbedingt zu den Lieblingss­portarten der Asiaten zählen, sollen irgendwie genutzt werden. Irgendwie halt. Was aber auf jeden Fall nachhaltig wirkt, ist der Erfolg der deutschen Mannschaft. Überragend die Silbermeda­ille im Eishockey. Auch wenn ich am vergangene­n Sonntagmor­gen nicht wie Kollege Mägerle um 5 Uhr aufgestand­en bin, sondern doch die eine oder andere Mütze voll Schlaf genossen habe, bin ich jetzt doch ein wenig mitgerisse­n im Fieber der Seidenberg­s, Schütz’ oder Wolfs. Die Jungs haben selbst mich, der Innsbruck 1976 noch als Kind miterlebt hat, mitgerisse­n. Aber eben doch nicht so wie das Fußball-WM-Finale zwischen Deutschlan­d und Argentinie­n in Rio vor fast vier Jahren, als ich jede Sekunde den Ball selbst in den südamerika­nischen Kasten reinschieß­en wollte. Soweit geht meine Liebe zum Eishockey eben nicht. Auch war ich schon ewig nicht mehr bei den Towerstars in Ravensburg in der Eishalle oder gar bei den Indians in Memmingen. Dorthin, wo ein Kollege regelmäßig hinpilgert. Aber ich werde auch nicht künftig auf 50 Meter entfernte Scheiben bei 15 Grad Minus schießen oder durch eine Eisrinne rasen und froh sein, dass ich in Kurve neun heil durchgekom­men bin. Olympische Spiele sind Fernsehspo­rt und das hat in diesem Jahr wieder sehr viel Spaß gemacht, anders als in Sotschi vor vier Jahren. Dennoch glaube ich nicht, dass ich es noch erlebe, dass etwa in Garmisch, Berchtesga­den oder Oberstdorf noch einmal Olympische Winterspie­le stattfinde­n werden. Aber vielleicht gehe ich doch mal wieder auf den Atzenberg bei Bad Schussenri­ed zum Langlaufen. Wäre ein guter Vorsatz für den kommenden Winter – zumal kein Olympia im Fernsehen kommt.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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