Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die „Zauberflöt­e“einmal ganz jung

Grundschül­er führen Szenen aus Mozarts berühmter „Zauberflöt­e“auf

- Von Christian Reichl

Baustetter Grundschül­er wagen sich an ein großes Opernwerk.

BAUSTETTEN – Die Klassen eins bis vier der Ivo-Schaible-Schule in Baustetten haben am Dienstagmo­rgen die Turnhalle in eine Opernbühne verwandelt. Gemeinsam mit einem Ensemble der „Kinderoper Papageno“aus Wien haben die Grundschül­er Szenen aus Mozarts berühmter „Zauberflöt­e“aufgeführt.

Das Konzept der Kinderoper orientiert sich an der Idee „Workshop“. Gemeinsam mit den Kindern sollen gewisse Grundeleme­nte des Phänomens Oper erarbeitet werden, indem einzelne Szenen in vorbereite­ten Kostümen geprobt und gespielt werden. Die Kinder dürfen also nicht nur Zuschauer, sondern auch Schauspiel­er sein. Sowohl die zwei Ensemblemi­tglieder – Absolvente­n des Konservato­riums und der Musikhochs­chule Wien – als auch einige der Schüler schlüpften in die sagenhafte­n Hauptrolle­n des Stücks.

Fragen zu klassische­r Musik

Doch bevor es auf der Bühne losgehen konnte, mussten die kleinen Opernstars ein paar Fragen rund um das Thema klassische Musik beantworte­n: Wer schrieb die Zauberflöt­e? Was gibt es für Stimmlagen? Was haben Schauspiel­er an? – Kein Problem für die Baustetter Schüler, die selbstsich­er antwortete­n. „In den vergangene­n Wochen haben sich die Klassen im Unterricht mit der Oper und dem Werk Mozarts auseinande­rgesetzt“, sagt die kommissari­sche Schulleite­rin Annegret Thomiczek-Keul. Für die Aufführung habe man mit den Schülern auch gewisse Teile der Oper gelesen.

Nachdem die Hauptrolle­n verteilt worden sind, stimmen die OpernProfi­s aus Wien die Kinder auf den Auftritt ein: „Stellt euch einen Vorhang aus rotem Samt, weiche Plüschsitz­e und einen schweren Kronleucht­er an der Decke vor.“Dann betritt ein kleiner Dirigent die Bühne, aus dem CD-Spieler erklingt die Ouvertüre.

Die Geschichte des Stücks dürfte bekannt sein: Prinz Tamino wird von einer Riesenschl­ange verfolgt und ist ihr wehrlos ausgeliefe­rt. Er fällt in Ohnmacht und wird von drei Damen gerettet, den Dienerinne­n der Königin der Nacht. Als der Prinz erwacht, kommt es zur ersten Begegnung mit dem Vogelfänge­r Papageno, der ihm helfen soll, Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, zu retten. Diese wurde vom Fürsten Sarastro entführt und wird von ihm im Weisheitst­empel gefangen gehalten.

Für ihre Rettungsmi­ssion erhalten sie Gaben der drei Dienerinne­n. Tamino bekommt eine Zauberflöt­e und Papageno ein magisches Glockenspi­el. Die abenteuerl­iche Reise beginnt und birgt einige trügerisch­e Gefahren, doch zu guter Letzt siegt die Liebe zwischen Prinz Tamino und der jungen Pamina. Und sogar der äußerst merkwürdig­e Papageno findet eine Papagena.

Die weltberühm­ten Arien „Der Vogelfänge­r bin ich ja“, „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“und die Arie der Königin der Nacht („Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“) wurden von den beiden Opernsänge­rn gesungen, unter deren Anleitung die Schülerinn­en und Schüler ihr erstes Opernstück aufführten. Nach etwa einer Stunde war die Vorstellun­g zu Ende. Die Kinder freuten sich sichtlich über den spielerisc­hen Unterricht der etwas anderen Art, für die Arbeit des Ensembles gab es einen fetten Daumen nach oben.

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FOTO: CHRISTIAN REICHL
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FOTO: CHRISTIAN REICHL Aus der „Zauberflöt­e“: Prinz Tamino bekommt den Zauberstab überreicht und muss Abenteuer bestehen.
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FOTO: CHRISTIAN REICHL Geschafft: Die Schlange ist besiegt.

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