Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Saatkrähen bekommen wieder Druck
Die Vergrämung mit Greifvögeln wird fortgesetzt – Die Falkner verwenden jetzt auch akustische Geräte
Umsiedlungsaktion wird fortgesetzt. Falkner lassen Greifvögel steigen.
LAUPHEIM - Sechs Wochen lang haben der Falkner Leo Mandlsperger und sein Team vergangenes Jahr Greifvögel aufsteigen lassen, um Saatkrähen aus dem Laupheimer Stadtgebiet zu vergrämen. Jetzt wird die Aktion fortgesetzt.
2017 seien erste Erfolge erzielt worden, die Saatkrähen zum Umzug in die freie Landschaft zu bewegen, berichtete Thomas Mayer, Leiter des Amts für Bautechnik und Umwelt, am Montag dem Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats. Es sei gelungen, die Friedhöfe, Gregorianum und Höhenanlage nahezu krähenfrei zu halten. Flankierend zum Greifvogel-Einsatz wurden Nester im Stadtgebiet abgebaut und im Außenbereich Futteranreize für die Saatkrähen geschaffen. Dort haben sich an vier Standorten Kolonien mit 65 bis 130 Nestern neu gebildet, meldet die Stadtverwaltung. „Wir befinden uns auf dem richtigen Weg“, lautete Mayers Zwischenbilanz.
Seit Mitte Februar sind Leo Mandlsperger und seine Helfer wieder in Laupheim, um die Umsiedlung weiter voranzutreiben. Auch dieses Mal wurden Nester im Stadtgebiet entfernt und die Schwarzgefiederten im Freien angefüttert. Schwerpunkte der diesjährigen Vergrämung sind der Schlosspark und das angrenzende Schlossareal. Außerdem, so die Stadtverwaltung, sollen die kleineren Grünanlagen „weiterhin bearbeitet“werden, um die im Vorjahr erzielten Erfolge zu sichern.
Im hinteren Bereich des Parks sowie auf dem Alten Friedhof und im Gregorianum werden erstmals auch Geräte zur akustischen Vogelabwehr genutzt. Sie werden, wie Thomas Mayer erläuterte, vom Falkner per Funksender ausgelöst und geben für jeweils 20 bis 30 Sekunden Warn- und Panikschreie von Krähen und Greifvogelschreie in unterschiedlich kombinierten Abfolgen und Zeitintervallen wieder; das soll die Saatkrähen in Unruhe versetzen und zum Abzug bewegen. „Momentan“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt, „wird die Akustik aktiviert, wenn der Falkner mit Vogel vor Ort ist, um den Krähen einen massiven Druck zu simulieren und einem Gewöhnungsprozess entgegenzusteuern.“
Wie im Vorjahr hat das Landratsamt Biberach die für die Umsiedelungsund Vergrämungsmaßnahmen erforderliche naturschutzrechliche Ausnahmegenehmigung erteilt. Sie ist befristet bis 15. April. Für die Aktion stehen im städtischen Haushalt 100 000 Euro bereit.