Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ungleichheit in der globalisierten Welt
Vortrag: Ist eine gerechtere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums möglich?
LAUPHEIM (sz) - Die aktuelle Nachricht passt zum Thema. Der US-Unternehmer Jeff Bezos, so verkündete das Magazin „Forbes“, ist jetzt der reichste Mann der Welt – mit 112 Milliarden US-Dollar. Bill Gates rutschte mit „nur“90 Milliarden auf Platz zwei ab. Präsident Donald Trump ist vergleichsweise arm mit einem Vermögen von 3,1 Milliarden Dollar. Wie dazu passend lautet das Thema eines VHS-Vortrags in Laupheim: „Soziale Ungleichheit in der globalisierten Welt“.
Dr. Matthias Möhring-Hesse, Lehrstuhl für Sozialethik an der Universität Tübingen, referiert am Donnerstag, 15. März, ab 19 Uhr im CarlLaemmle-Gymnasium im Rahmen der Themenreihe „Gerechtigkeit“.
Hintergrund: Die Globalisierung hat weltweit Gewinner und Verlierer hervorgebracht. Drastische Gewinne hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung, die „Superreichen“. Zu den Gewinnern zählen ebenfalls die ehemals Armen in den asiatischen Ländern, dort entwickelte sich so etwas wie eine „globale Mittelschicht“. Die Armen der Welt wiederum sehen ihre Chance auf wirtschaftliche Verbesserung oftmals nur in der Migration in die reichen Länder des Westens. Zu den Verlierern der vergangenen zwei Jahrzehnte gehören die Mittelschichtsangehörigen in eben diesen reichen Ländern. Die Folgen dieser Prozesse sind auch bei uns in Deutschland spürbar.
Bei der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ist eine Schieflage nicht zu übersehen und die Migration aus den Ländern der Peripherie stellt Gesellschaft und Politik in Deutschland vor große Herausforderungen. Ein Übermaß an sozialer Ungleichheit droht die Gesellschaft zu überfordern. Aktelle: Frage: Inwiefern soll und kann der Staat Solidarität von den Wohlhabenden global und lokal einfordern?
Ist eine gerechtere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums möglich? Welche Verpflichtungen können den Vermögenden in den reichen Ländern auferlegt werden, welche den reichen Staaten der westlichen Welt? Zu diesen Fragen will Matthias Möhring-Hesse Stellung beziehen.