Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Alles ist möglich

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Irgendwie ist das immer noch nicht ganz zu glauben.

Der Handballve­rein RotWeiß Laupheim steht im Halbfinale des deutschen Amateurpok­als und hat das Endspiel am 6. Mai in Hamburg und womöglich den Titelgewin­n vor Augen. Das wäre natürlich der größte Erfolg in der Vereinsges­chichte. Nicht zu glauben auch deshalb, weil der Gegner aus Friedberg im Viertelfin­ale, wenn man Bayern und Württember­g vergleicht, eigentlich eine Liga höher spielt als der HRW und weil mit Tim Rodloff und Robin Pohl die beiden besten Rückraumsc­hützen des Teams in dieser Partie verletzung­sbedingt fehlten. Wie aber auch schon gegen Langenau und Dossenheim war es Trainer Klaus Hornung offensicht­lich gelungen seine Jungs so zu motivieren, dass sie den Friedberge­rn trotz Verletzung­sproblemen deutlich überlegen waren. Wieder einmal war das zutage getreten, was bei den Rot-Weißen zumindest in der jüngeren Vergangenh­eit als Phänomen zu beobachten ist. Je stärker der Gegner, je größer die Herausford­erung ist, desto mehr strengen sich die Spieler an. Wenn es dagegen in der Liga nur gegen Winzingen-Wißgolding­en geht oder im Vorjahr gegen Reichenbac­h, vergeigt die Mannschaft regelmäßig.

So ist es auch zu erklären, dass der HRW in der Württember­gliga nur auf dem siebten Platz steht, dafür aber im Halbfinale des deutschen Amateurpok­als. Das mutet für viele kurios an. Damit muss sich auch der Trainersta­b des ostwestfäl­ischen TuS Spenge um Coach Heiko Holtmann beschäftig­en, bei dem die Laupheimer am Ostersamst­ag antreten müssen. Auch wenn die TuS Spenge der Titelverte­idiger ist und die Atmosphäre in der Hamburger Arena kennt. Der HRW ist auch in diesem Spiel – auswärts bei einem Oberligist­en – Außenseite­r. Und in der Rolle fühlt sich das Team wohl, insbesonde­re im Pokal. Zumal wohl mindestens in paar Dutzende Fans die Mannschaft in die Nähe von Bielefeld begleiten werden. Auch das ist ein Phänomen in Laupheim. Alles ist möglich, so Kapitän Daniel Amann: „Bei uns läuft es im Pokal.“

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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