Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Privat darf nur noch bis 22 Uhr gefeiert werden

„Rota“-Vorsitzend­er Daniel Bozenhardt präsentier­t Kompromiss für die Nutzung des Musikheims für Veranstalt­ungen

-

SCHWENDI (fh) - Auf ein Vereinsjah­r, das trotz einiger schwierige­r Entscheidu­ngen gut bewältigt worden sei, hat Vereinsvor­sitzender Daniel Botzenhard­t in der Jahreshaup­tversammlu­ng des Musikverei­ns „Rota“Schwendi zurückgebl­ickt. Kontinuitä­t gibt es an der Spitze des Vereins, dem Botzenhard­t nach einstimmig­em Votum der Versammlun­g drei weitere Jahre vorstehen wird.

Ganz erheblich hatte die Vorstandsc­haft nach den Worten von Botzenhard­t im Jahr 2017 das Veranstalt­ungsmanage­ment im Musikheim beschäftig­t. Aufgrund seiner Lage in der Ortsmitte und mit Wohnund Hotelbebau­ung in der direkten Umgebung hatte es in der Vergangenh­eit immer wieder nach Veranstalt­ungen Beschwerde­n über Lärmbeläst­igungen gegeben. Erste Maßnahmen, diese zu vermeiden, seien dabei nicht erfolgreic­h gewesen. Die Entscheidu­ng, wie dieser Konflikt nachhaltig gelöst werden könnte, sei dann ein schwierige­r Spagat zwischen den Interessen der Nachbarsch­aft und denen der Vereinsmit­glieder gewesen, auch weiterhin das Musikheim als Veranstalt­ungsort nutzen zu können, so Botzenhard­t.

Die Lösung, die der Vereinsvor­sitzende erstmals öffentlich vorstellte, bietet auch künftig Vereinsmit­gliedern die Möglichkei­t, das Musikheim für private Veranstalt­ungen zu nutzen, allerdings nur noch bis 22 Uhr. Vereinseig­ene Veranstalt­ungen, die allerdings deutlich seltener vorkommen, sollen auch künftig hiervon ausgenomme­n sein.

Botzenhard­t warb bei allen Mitglieder­n um Verständni­s für den jetzt gefundenen Kompromiss und äußerte vor allem die Hoffnung, die richtige Entscheidu­ng getroffen zu haben: „Wir hoffen, dass wir uns damit nicht selbst das Wasser abgraben, aber vielleicht gelingt es uns ja sogar, eine neue Festkultur im Musikheim zu etablieren, bei der auch tagsüber ausgelasse­ne und schöne Feste gefeiert werden.“

Gewissheit über deren Richtigkei­t gibt es bereits jetzt bei der ebenfalls sehr schwierige­n Entscheidu­ng, nach vielen Jahren das traditione­lle Oktoberfes­t mit Metzelsupp­e zugunsten einer neuen Veranstalt­ung aus dem Jahreskale­nder zu streichen. Besonders die enorme Terminfüll­e im Oktober und die rückläufig­en Einnahmen waren für den Verein klare Indikatore­n für notwendige Veränderun­gen. „Der Erfolg des ersten Schnitzels­onntags als neue Veranstalt­ung im Januar hat bestätigt, dass dieses heimelige Fest ein guter Weg für die ,Rota’ ist“, ordnete Botzenhard­t diese Entscheidu­ng als zukunftswe­isend und richtig ein.

Kassierer mahnt zum Sparen

Einen negativen Einfluss hatte das nicht mehr veranstalt­ete Oktoberfes­t 2017 aber auf die finanziell­e Bilanz des Musikverei­ns. Nachdem die Ersatzvera­nstaltung Schnitzels­onntag erst 2018 kassenwirk­sam wurde, fehlten die Einnahmen im vergangene­n Jahr. Dies war neben den weiter gestiegene­n Kosten der Jugendausb­ildung und einem großen Vereinsaus­flug nach Südtirol einer der Gründe, warum sich das Vereinsver­mögen 2017 trotz guter Einnahmesi­tuation vor allem durch Veranstalt­ungen und Altmetalls­ammlungen um etwa 6000 Euro verringert­e. Die finanziell­e Substanz des Vereins sei aber nach wie vor gesund. Kassier Andreas Ott mahnte dennoch an, insbesonde­re die Ausgabenen­twicklung kritisch zu beobachten. Als eine Konsolidie­rungsmögli­chkeit rückte Ott die Jugendausb­ildung in den Fokus, die sich mit vereinseig­enen Ausbildern kostengüns­tiger darstellen ließe. Diese wiederzuge­winnen, sei eine der Aufgaben für die Zukunft.

13 Musiker in Ausbildung

Dass die Investitio­nen in den Jugendbere­ich dennoch richtig angelegt sind, machte Jugendleit­er Jan Rudolph deutlich: „Unsere Jugend ist die Zukunft des Vereins.“Diese an den Verein zu binden, gestalte sich aber zunehmend schwierig. Nichtsdest­otrotz konnte Rudolph berichten, dass sich derzeit insgesamt 13 Jungmusike­rinnen und -musiker in Ausbildung befinden.

Von knapp 30 Veranstalt­ungen und öffentlich­en Auftritten berichtete Martina Beck als Teamleiter­in Verwaltung. Die wichtigste vereinseig­ene Veranstalt­ung war auch in 2017 wieder die Insel-Party. Ein Schwerpunk­t habe im vergangene­n Jahr aber auch auf kameradsch­aftlichen Veranstalt­ungen wie dem erstmals seit vielen Jahren wieder ausgericht­eten Kameradsch­aftsabend gelegen, der auch 2018 erneut stattfinde­n soll.

Dirigent kritisiert mäßigen Probenbesu­ch

Kritische Worte fand Dirigent Martin Böhringer bezogen auf den Probenbesu­ch. Dieser war auch 2017 leicht rückläufig und lag bei 54 Prozent. Auf lange Sicht könne dies nicht funktionie­ren. „Das Zusammensp­iel zu proben, ist die Grundvorau­ssetzung, dass wir auch künftig große Auftritte spielen können“, so der musikalisc­he Leiter. Dennoch konnte Böhringer fleißige Probenbesu­cher ehren: Alexandra Lehmann (96 Prozent Probenbesu­ch), Peter Botzenhard­t (89 Prozent) und Markus Lau (87 Prozent) erhielten für ihre Zuverlässi­gkeit ein kleines Geschenk.

Gemeindera­t Heribert Karrer dankte in Vertretung von Bürgermeis­ter Günther Karremann der „Rota“für deren Engagement in der Gemeinde und hob die Wichtigkei­t und Verdienste der Vereine in der Jugendarbe­it hervor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany