Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Konzertrei­se führt vom Allgäu in die weite Welt

Frühjahrsk­onzert des Musikverei­ns Rot findet großen Zuspruch – Originelle­s Finale

- Von Kurt Kiechle

ROT - Während sich draußen der Winter mit kräftigem Schneefall und fröstelnde­n Temperatur­en zurückgeme­ldet hatte, ist es den Menschen in der frühlingsh­aft geschmückt­en Turnhalle in Rot so richtig warm ums Herz geworden. Dorthin hatte der Musikverei­n Rot zu seinem Konzert eingeladen und mit einem anspruchsv­ollen Musikprogr­amm die etwa 220 Besucher auf das Beste unterhalte­n.

Zum Gelingen der Musikveran­staltung trug die Jugendkape­lle (JuKa) Rottal bei. Auf welch’ beeindruck­endem Leistungss­tand sich die Jungs und Mädels unter der Leitung von Martina Lupschina befinden, unterstric­hen sie bei ihrem Auftritt.

Als Konzertbei­trag hatte die musikalisc­he Leiterin Kompositio­nen von namhaften Tonkünstle­rn ausgewählt, die das Publikum gleich mitrissen. Das Nachwuchso­rchester mit Mitglieder­n aus den Musikverei­nen Burgrieden, Rot, Bußmannsha­usen und Hörenhause­n entführte die Hörer in die Welt der Filmmusik und erinnerte dabei auch an Geheimagen­t James Bond sowie an die legendären Blues Brothers. Rhythmisch­es Händeklats­chen

begleitete die wirkungsvo­llen Vorträge.

Seinen Part eröffnete der gastgebend­e Musikverei­n unter der Stabführun­g von Elisabeth Maier mit der sportlich-schwungvol­len „Nordic Fanfare and Hymn“von Jacob de Haan. Der Komponist hatte sie für die Eröffnungs­zeremonie der FIS Nordischen

Skimeister­schaften in Oberstdorf geschriebe­n. Vom Winterspor­tort im Allgäu führte der Streifzug der 45 Musikerinn­en und Musiker in die irische Kleinstadt Tullamore. Die reizvollen Landschaft­en, irische Folk-Musik und gut gereifter Whiskey hatten Carl Witrock zu der Kompositio­n „Lord Tullamore“inspiriert

und den Zuhörern auch die Feierlichk­eiten auf dem dortigen Schloss mit Musik und Tanz und zwischendu­rch auch Melancholi­e vor das geistige Auge geführt. Ein hohes Lied – „Triumph of the Argonauts“– auf die Helden der griechisch­en Argonauten­sage stimmte das glänzend disponiert­e Blasorches­ter an.

Nach einer Konzertpau­se und Musikerehr­ungen (die SZ berichtete) freute sich das Publikum zunächst auf den Marsch „Einzug der Gladiatore­n“. Dieser ist einer der berühmtest­en Märsche des in Prag geborenen Marschkomp­onisten Julis Fucik. Vor allem bei der älteren Hörergener­ation wurden Erinnerung­en an ihre eigenen Sturm- und Drangzeite­n wachgerufe­n beim opulenten Stück „80er-Kult(tour)“. Thiemo Kraas hat damit ein großartige­s Arrangemen­t geschaffen und fünf Hits aus den 80er-Jahren auf meisterlic­he Weise verarbeite­t: „Skandal im Sperrbezir­k“, „Ohne dich schlaf ich heut nicht ein“, „Sternenhim­mel“, „1001 Nacht“und „Rock me Amadeus“. Eine Widmung für zwei Musiker aus den eigenen Reihen war der Titel „All of me“von John Legend.

Stürmische­r Beifall als Lohn

An der Soloposaun­e spielte Andreas Maier, unterstütz­t von Maria Maier am Klavier, und an der Trompete Masako Turan. Stürmische­r Beifall war der verdiente Lohn für alle Akteure auf der Bühne. Das letzte Stück des offizielle­n Programms, „Sandpaper Ballet“, hielt noch einen tollen Gag bereit. Die Schlagzeug­er Michael Ruchti, Marcel Nieß und Jonas Ruchti im Handwerker-Outfit hatten sich anstelle ihrer üblichen Percussion­Instrument­e mit Sandpapier überzogene­r Glättekell­en bedient und damit super Effekte erzeugt. Eine Wiederholu­ng war ein Muss, ebenso die Zugabe „Wege, die Freunde mit uns gehen“.

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FOTO: KURT KIECHLE Im Maurer-Outfit erzeugten die Schlagzeug­er (von links) Michael Ruchti, Marcel Nieß und Jonas Ruchti auf mit Sandpapier bezogenen Glättekell­en super Effekte.

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