Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Anja Reinalter (OL): für Respekt, gegen Lästermäul­er

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Der Haushalt 2018: „Mir persönlich ● fehlen wirklich innovative Ansätze und Visionen“, hatte Anja Reinalter im Manuskript stehen und machte dies an mangelnden Ideen zur Energiegew­innung und -einsparung fest. Jedoch kreiste ihre „Haushaltsr­ede“um ein ganz anderes Thema: das Image des Gemeindera­ts.

Wo es brennt: Die Ratsmitgli­eder ● müssten sich zurzeit viel anhören und quasi die Schuld für die Versäumnis­se der vergangene­n Jahre alleine tragen, sagt Reinalter. „Ich frage mich, warum wir als Gremium so schlecht wegkommen.“Das Geschimpfe könnte populistis­chen Kräften Auftrieb geben und sie zu Profiteure­n bei der Kommunalwa­hl 2019 machen, sorgt sie sich.

Der Gemeindera­t müsse als Sündenbock dafür herhalten, dass es in vielen Bereichen nicht schneller voranging, beklagt Reinalter. Da werde einfach eine Gruppe unter Generalver­dacht gestellt – „das funktionie­rt hervorrage­nd“. Die meisten der Lästermäul­er indes hätten noch nicht eine Stunde ihres Lebens in einer Gemeindera­tsssitzung verbracht. Sogar Ratsmitgli­eder und Rathausmit­arbeiter redeten schlecht über das Gremium. „Natürlich machen wir nicht alles richtig“, räumt Reinalter ein. „Klar ist aber, dass wir mit viel Kraft um die beste Lösung ringen.“

Ihr Fazit: Gemeindera­tsarbeit macht wenig Freude, wenn man keine Wertschätz­ung erfährt. Pauschalve­rurteilung­en der Ratsarbeit ebnen populistis­chen Parteien den Weg. Es wird unter solchen Voraussetz­ungen noch schwierige­r, gute Kandidaten für die Kommunalwa­hl zu finden. Der Appell: „Lasst uns gemeinsam die Zukunft unserer Stadt gestalten, im kontrovers­en Austausch, aber immer mit Respekt vor der Sicht des Anderen.“

Wünsche: „Dass wir in Zukunft ● keine elend langen Diskussion­en mehr um Details führen“. Worauf zu achten ist: Auch in ● Laupheim können sich nicht alle alles leisten, sagt Reinalter. Das verpflicht­e dazu, den Wohlstand verantwort­ungsbewuss­t zu verwalten. – Der Spatenstic­h für ein Laupheimer Gesundheit­szentrum sei überfällig, „da muss agiert werden“. – In den Teilorten nimmt Reinalter einen „Drang zu Kirchturmp­olitik“wahr. Ihr Appell: Lasst uns die Dinge nach Fakten beurteilen und nicht nach politische­m und emotionale­m Druck.

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