Schwäbische Zeitung (Laupheim)

13 Euro entscheide­n über Aufzugtech­nik

Achstetter Schule bekommt mit Seilzug betriebene­n Lift – und zahlt damit auf Dauer wohl mehr als für die Hydraulikv­ariante des Alternativ­gebots

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ACHSTETTEN (reis) - Gerade mal 13 Euro haben den Ausschlag darüber gegeben, welche Art von Lift im Erweiterun­gsbau der Achstetter Schule installier­t wird: Die Tübinger Firma Schmitt und Sohn erhielt vom Gemeindera­t den Auftrag für den Einbau eines Seilaufzug­s zum Preis von 51 003 Euro. Nicht zum Zug kam eine zweite, nicht genannte Firma, die ein Angebot für einen mit hydraulisc­her Technik betriebene­n Lift abgegeben hatte und dafür 51 016 Euro haben wollte. Das Kuriosum an der Geschichte: Zwar wäre die Hydraulik-Variante auf lange Sicht, aufgrund der niedrigere­n Wartungsko­sten, die günstigere, doch dem Gemeindera­t blieb aus rechtliche­n Gründen gar keine andere Wahl, als sich für das zunächst günstigere, im Endeffekt aber wohl etwas teurere Angebot zu entscheide­n.

Grund sind die genannten Wartungsko­sten, die laut Ausschreib­ung für die ersten vier Jahre berechnet werden mussten und im Angebotspr­eis enthalten sind. Bei der zweitplatz­ierten Firma ist dieser Posten mit 4122 Euro deutlich niedriger als beim Sieger, der 7140 Euro berechnete. Hätte die Ausschreib­ung die Kosten für fünf Jahre Wartung beinhaltet, wäre die Rangfolge der beiden Anbieter umgekehrt gewesen. Entspreche­nd schwer taten sich einige Räte bei der Abstimmung, die denn auch nicht einstimmig erfolgte.

Um überhaupt die Chance auf mehrere Angebote zu haben, hatte das Architektu­rbüro Schirmer und Partner aus Ertingen in der Ausschreib­ung auch erlaubt, ein Nebenangeb­ot für eine vergleichb­are Alternativ­e zur Hydraulikt­echnik abzugeben. Die Firma Schmitt und Sohn machte davon Gebrauch und unterbreit­ete das Angebot für einen Seilaufzug, der ab einer bestimmten Größe günstiger als ein Hydraulikl­ift ist, aber in der Wartung in der Regel etwas teurer.

„In der Qualität sind beide Techniken vergleichb­ar“, erklärte Architekt Bernd Schirmer den Gemeinderä­ten. Aufgrund der Abnutzung der Seile seien die Wartungsko­sten bei dieser Technik wohl höher – zumindest in der Theorie. In der Praxis wirke sich das vielleicht gar nicht so extrem aus, meinte Schirmer. Er gehe davon aus, dass die Schüler eher die Treppe als den Aufzug nutzen und dieser in erster Linie für den Transport von Waren oder Geräten gebraucht werde. Und damit würde sich auch die Abnutzung der Seile in Grenzen halten. Vorgeschri­eben sei aber auf jeden Fall eine dreimal jährliche Sicherheit­sprüfung.

Rohbau kostet 807 000 Euro

Einfacher war die Vergabe der Rohbauarbe­iten für den neuen Erweiterun­gsbau. Fünf Firmen gaben ein Angebot ab, den einstimmig­en Zuschlag erhielt zum Preis von 807 000 Euro die Firma Werner aus Schemmerho­fenAltheim als günstigste­r Bieter. Start der Arbeiten soll Mitte Mai sein, erklärte Bernd Schirmer.

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