Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Andere sind die Favoriten
Ein sehr erfolgreiches Wochenende der TTF Liebherr Ochsenhausen liegt hinter uns. Auf den ersten Blick. Die Mannschaft hat in der Champions League im Halbfinal-Hinspiel den Rekordmeister Borussia Düsseldorf besiegt und die Zuschauer in der eigenen Halle begeistert. Zwei Tage später machte das Team den Einzug in die Play-offs der Tischtennis-Bundesliga perfekt. Gewonnen ist noch nichts, würde Trainer Dubravko Skoric sagen und er hat natürlich recht. Die TTF haben sich aber die Chance erarbeitet, in diesem Jahr endlich mal nach den Sternen zu greifen. Düsseldorf scheint nach dem Auftritt in der Hans-Liebherr-Halle nicht unschlagbar – auch nicht in der Addition aus beiden Spielen. Timo Boll muss schon einen Sahnetag am 6. April haben, um mit seiner Mannschaft erneut ins Finale einzuziehen. Gleiches gilt wohl für die Tischtennis-Bundesliga. Auch da können die TTF erneut auf die Rheinländer treffen. Es hängt vor allem von der Bundesligapartie am letzten Spieltag zwischen Fulda und Saarbrücken ab, gegen wen Ochsenhausen im Halbfinale spielen muss. Für viele Fachleute und auch für mich scheint Düsseldorf den TTF sogar besser zu liegen als Fulda mit dem Abwehrkünstler Wang Xi. Wenn ich mich in Ochsenhausen umhöre, wird da die Meinung vertreten, die bei Bayern München schon lange angesagt ist: Wir nehmen’s, wie es kommt. Stark genug ist das Team allemal, um endlich mal wieder einen Titel nach Ochsenhausen zu holen, auch wenn die Champions League wohl dann doch an Orenburg vergeben ist mit Ovtcharov, Samsonov und Mizutani. In der Liga scheint es also – zumindest auf dem Papier – leichter zu sein, den lang ersehnten Titel an die Rottum zu holen. Ein Calderano in der aktuellen Form, ein Gauzy, der noch zulegen kann und ein Dyjas, der noch mehr an sich glauben muss, könnten unter Anleitung von Skoric in diesem Jahr ganz oben stehen. Voraussetzung dafür ist auch und vor allem die mentale Stärke. Trotz eines Durchschnittsalters von 21,8 Jahren ist den TTF schon in diesem Jahr alles zuzutrauen, auch wenn andere noch die Favoriten sind.
In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbische Zeitung“das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebische.de