Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Amerikas Jugend protestiert gegen die Waffengewalt
Mehr als eine Million Menschen demonstrieren für schärfere Gesetze – Parkland-Überlebende rühren zu Tränen
WASHINGTON (her/epd) - Mit Kundgebungen historischen Ausmaßes haben in den USA mehr als eine Million Menschen gegen die laxen US-Waffengesetze protestiert. An der zentralen Kundgebung in der Hauptstadt Washington nahmen am Samstag etwa 800 000 Menschen teil, weltweit gab es circa 800 Demonstrationen. Initiatoren des „Marsches für unsere Leben“waren Schüler, die den Amoklauf in einer High School in Parkland am 14. Februar überlebt hatten. In Florida hatte ein 19-Jähriger 17 Menschen erschossen. Emotionale Auftritte von Überlebenden rührten in Washington viele Teilnehmer zu Tränen. Es traten nur Teenager und Kinder ans Mikrofon, unter anderem Yolanda Renee King, neunjährige Enkelin des Bürgerrechtlers Martin Luther King.
Die Waffenlobby NRA machte sich derweil über das Alter der Aktivisten lustig. „Wenn Du nicht alt genug bist, eine Schusswaffe zu tragen, bist Du zu unreif, um politische Entscheidungen zu treffen“, erklärte eine NRA-Sprecherin. LEITARTIKEL,
BERLIN (epd/dpa) - Die rheinlandpfälzische Ministerpräsidentin, Malu Dreyer (SPD), hält die Abschaffung von Hartz IV für möglich. „Ich finde, dass diese Debatte lohnt“, sagte die stellvertretende SPD-Chefin dem „Tagesspiegel“. Sie griff damit einen Vorstoß des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller (SPD), auf. Dieser hatte sich für die Abschaffung von Hartz IV und die Einführung eines solidarischen Grundeinkommens ausgesprochen.
„Wir sollten diesen Gedanken des Regierenden Bürgermeisters aufnehmen, ernst nehmen und ihn weiterdenken. Am Ende eines solchen Prozesses könnte das Ende von Hartz IV stehen“, sagte Dreyer. Sie wies darauf hin, dass die Große Koalition sich bereits auf den Weg zu diesem Ziel gemacht habe. Im Koalitionsvertrag sei verankert, die Grundsicherung mit dem Thema Arbeit zu verbinden. „Statt Hartz IV und Wohnung wird ein regulärer, sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz finanziert“, sagte Dreyer.
In den vergangenen zehn Jahren haben 18,2 Millionen Menschen Hartz-IV-Leistungen bezogen, wie aus einer der Deutschen PresseAgentur vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht.