Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Lichter aus für den Umweltschu­tz

Mehr als 7000 Städte beteiligen sich weltweit an „Earth Hour“– Rekord in Deutschlan­d

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BERLIN (dpa) - Licht aus während der „Earth Hour“: Auch in diesem Jahr lagen wieder etliche Sehenswürd­igkeiten weltweit für eine Stunde im Dunkeln – ebenso wie etliche Privatwohn­ungen.

Die Aktion „Earth Hour“(Stunde der Erde) der Umweltstif­tung WWF soll für mehr Klima- und Artenschut­z werben. Jeweils um 20.30 Uhr wurde an Bauwerken wie dem Brandenbur­ger Tor in Berlin und dem Kölner Dom eine Stunde lang die Beleuchtun­g ausgeschal­tet. „Das ist ein mächtiges Signal, das nicht überhört wird“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschut­z beim WWF Deutschlan­d. „Mit der Earth Hour setzen Millionen Menschen auf der ganzen Welt ein Zeichen, dass wir mehr für den Schutz der Erde tun müssen.“

An der zwölften „Earth Hour“hätten sich mehr als 7000 Städte in 181 Ländern beteiligt, teilte der WWF am Sonntag mit. Die Akropolis in Athen lag demnach zeitweise ebenso im Dunkeln wie der Petersdom im Vatikan, der Las Vegas Strip, der Burj Khalifa in Dubai und das Empire State Building in New York. In Deutschlan­d habe es mit 398 teilnehmen­den Städten eine neue Rekordbete­iligung gegeben, hieß es.

„Für einen lebendigen Planeten“war in diesem Jahr das Motto der „Earth Hour“. Auch Privathaus­halte waren aufgerufen, mitzumache­n. In sozialen Medien stellten etliche Menschen Bilder ihres lediglich von Kerzen erhellten Zuhauses ein. Manche Städter präsentier­ten Aufnahmen des im Dunkeln weit besser zu sehenden Sternenhim­mels.

Zentraler Schauplatz in Deutschlan­d war der Pariser Platz in Berlin mit dem Brandenbur­ger Tor. Dort wies der WWF unterstütz­t vom Berliner Schauspiel­er Andreas Hoppe (Ex-„Tatort“-Kommissar Mario Kopper) besonders auf das Artensterb­en weltweit hin. „Als Tatort-Kommissar habe ich über 20 Jahre in Mordfällen ermittelt. Doch die waren nur Fiktion“, erklärte Hoppe. „Bittere Realität ist hingegen das weltweite Artensterb­en, dem unzählige Tier- und Pflanzenar­ten zum Opfer fallen, teilweise ohne dass wir davon Kenntnis nehmen.“

WWF-Experte Heinrich warnte: „Wenn wir weitermach­en wie bisher, wird allein durch den Klimawande­l die Hälfte aller Spezies aus den bedeutends­ten Naturregio­nen verschwind­en.“Es sei höchste Zeit, unsere Wirtschaft­s- und Lebensweis­e an unseren Planeten anpassen und nicht umgekehrt.

Ihren Ausgang hatte die „Earth Hour“einst im Jahr 2007 in Australien genommen. Inzwischen gilt die Verdunkelu­ngsstunde als weltgrößte Umweltschu­tzaktion.

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FOTO: DPA Gedämpftes Licht am Brandenbur­ger Tor, vor dem eine Weltkugel und die Worte „Earth Hour“leuchten.

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