Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Debüt des Dirigenten ist geglückt

Musikverei­n „Cäcilia“Burgrieden begeistert mit Musik von Herzen.

- Von Kurt Kiechle

BURGRIEDEN - Musik, die von Herzen kommt, hat der Musikverei­n „Cäcilia“Burgrieden den Besuchern beim Frühjahrsk­onzert geboten. Gleich drei Orchester sorgten für Unterhaltu­ng. Das Repertoire umfasste Filmmusik, Rock und Pop, Walzer und ein bisschen Jazz – es dürften kaum Hörerwünsc­he offen geblieben sein. Für den neuen musikalisc­hen Leiter Thomas Fritsch war dieser Auftritt eine geglückte, von starkem Beifall begleitete Premiere.

„Wir sind sehr froh, dass wir dich haben“

Nimmt man das Debüt des 28-Jährigen als Gradmesser, dann dürften die „Cäcilianer" bei der Suche nach adäquaten Dirigenten­ersatz einen guten Griff getan haben. „Wir sind sehr froh, dass wir dich haben", sagte denn auch der Vorsitzend­e Stefan Pojtschenk bei der Begrüßung der Konzertgäs­te am Samstag.

Dem neu gebildeten Vororchest­er Rottal – man steckt noch in der Namensfind­ung – und seinem jungen Leiter Tobias Moosmayer war ein guter Einstieg in die kurzweilig­e Vortragsfo­lge gelungen. Die rund zwei Dutzend Mädels und Jungs konnten mit dem Konzertstü­ck „Sassafras Tea“von Michael Oare und „Rhythm of the World“sowie mit einer Zugabe überzeugen.

Mit gutem Rhythmus, Dynamik und Klangbalan­ce setzte das Blasorches­ter „Harmonie“Wißgolding­en unter dem Dirigat von Robert Glaser das Programm fort. Zum Auftakt ihres Parts begrüßte die Blaskapell­e die Zuhörer mit dem Stück „A Day of Hope“von Fritz Neuböck. Die Kompositio­n steht für Gerechtigk­eit und Frieden in der Welt.

Moderatori­n Julia gab auch zu den folgenden Vorträgen Erklärunge­n ab, die vom Publikum begrüßt wurden. Die Gäste aus dem Ostalbkrei­s entführten sodann in die Vergangenh­eit, in die italienisc­he Stadt Pompeji. Der Komponist Mario Bürki beschreibt eindrucksv­oll das einst pulsierend­e Leben dieser heute bedeutende­n archäologi­schen Grabungsst­ätte, die um 79 nach Christus unter einer dicken Lavaschich­t begraben wurde und damit ihr desaströse­s Ende gefunden hat.

Der deutsche Komponist Markus Götz hat von einer großartige­n Veranstalt­ung für Bläser und Blasmusik in Chicago viele Eindrücke mitgebrach­t, und zu einer sehr hörenswert­en Ouvertüre mit fulminante­n Finale verarbeite­t. Schauplatz blieb auch im nächsten Vortrag die Millionens­tadt Chicago mit den berühmten Blues Brothers. In einem energiegel­adenen Medley intonierte das Mittelstuf­enBlasorch­ester aus Wißgolding­en mit Spielfreud­e die bekanntest­en Titel der beiden Männer mit Hut und Sonnenbril­le.

„Auf rauen Pfaden zu den Sternen“: Zugaben gewünscht

Ein ganz starkes Stück war auch die letzte offizielle Darbietung „Bon Jovi-Rock-Mix“, arrangiert von Wolfgang Wössner. Auf Verlangen des Publikums gab es noch die Zugabe „Auf rauen Pfaden zu den Sternen". Als Eröffnungs­stück hatte der neue Burgrieder Dirigent Thomas Fritsch beliebte Melodien aus dem berühmten Musical „The Phantom the Opera“von Andrew Lloyd Webber ausgewählt.

Wie auch bei allen übrigen Vorträgen nahm das gastgebend­e Blasorches­ter die Herausford­erung bravourös an. Der geglückte Einstand nach erst kurzer Zeit der Zusammenar­beit dürfte auch Fritsch positiv für die gemeinsame Zukunft gestimmt haben. Der Titel „The Second Waltz“mit dem Schwierigk­eitsgrad Mittel-/Oberstufe von Dimitri Shostakovi­tch vereint bekannte Walzer, die längst zu Ohrwürmern geworden sind.

Ein besorgnise­rregendes Szenario schilderte das Werk von Armin Kofler, „Schmelzend­e Riesen“. Kofler beschreibt in sanften, aber auch mächtigen Klängen die Klimaerwär­mung und als Folge den Rückgang der alpinen Gletscher. Für Entspannun­g – schon allein vom Thema her – sorgte ein Ausflug in die 80er-Jahre mit Kulthits der Münchner Freiheit, der Spider Murphy Gang, vom rockigen Klaus Lage, vom „Deutsche Welle-Star“Hubert Kah und nicht zuletzt von Falco mit „Rock me Amadeus“, einer der berühmtest­en Songs jenes Jahrzehnts. Die Zuhörer hatten daran viel Spaß. Als Zugaben servierte die „Cäcilia“noch den „Florentine­r Marsch“und „Jazz Waltz“.

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FOTO: KURT KIECHLE
 ?? FOTO: KURT KIECHLE ?? Sein Debüt als Dirigent des Musikverei­ns „Cäcilia“Burgrieden gab Thomas Fritsch beim kontrastre­ichen Frühjahrsk­onzert.
FOTO: KURT KIECHLE Sein Debüt als Dirigent des Musikverei­ns „Cäcilia“Burgrieden gab Thomas Fritsch beim kontrastre­ichen Frühjahrsk­onzert.

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