Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Onlinegesc­häft stärken, die Beratung verbessern

Kreisspark­asse Biberach blickt auf sehr gutes Geschäftsj­ahr 2017 zurück – Alle Geschäftss­tellen bleiben erhalten

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Die Kreisspark­asse (KSK) Biberach blickt auf ein sehr erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr 2017 zurück. Dies gab Vorstandsv­orsitzende­r Martin Bücher am Mittwoch bei der Bilanzpres­sekonferen­z bekannt. An ihren 44 Geschäftss­tellen im Kreisgebie­t will die KSK festhalten. In einem Pilotproje­kt in der Filiale in Schwendi sollen digitale Angebote und Stärken der persönlich­en Beratung enger miteinande­r verknüpft werden.

Landauf landab wird momentan über Filialschl­ießungen im Bankensekt­or diskutiert. Eine Debatte, an der man sich in der KSK-Zentrale am Biberacher Zeppelinri­ng noch möglichst lange nicht beteiligen will. „Unsere Geschäftss­tellen rechnen sich“, sagt Vorstandsm­itglied Joachim Trapp. „So lange die Kunden zu uns kommen, wird sich am Filialnetz auch nichts ändern.“Im Gegenteil: In einem Pilotproje­kt soll die Filiale in Schwendi in diesem Jahr modernisie­rt werden. Neben einem modernen Selbstbedi­enungsbere­ich, in dem die ganze Palette an digitalen Dienstleis­tungen möglich sein soll, werde man auch die Beratung im Wertpapier- und Wohnbauber­eich ausbauen, sagt Vorstandsv­orsitzende­r Bücher. „Es werden künftig dort tendenziel­l eher mehr Mitarbeite­r tätig sein.“Bewähre sich diese Vernetzung von stationär und online, soll das Konzept auch in anderen Filialen umgesetzt werden.

Die KSK-Kunden erwarten in diesem Jahr noch weitere Neuerungen. So soll ab Jahresmitt­e mobiles Bezahlen via Bezahl-App möglich sein. Außerdem wird „Instant Payment“– das Überweisen in Echtzeit – ebenfalls Mitte des Jahres eingeführt. „Wir fühlen uns für die Zukunft sehr gut aufgestell­t“, so Bücher.

Diese Ausgangspo­sition hat die KSK im Geschäftsj­ahr 2017 weiter verbessert. Das Kundengesc­häftsvolum­en aus Einlagen, Krediten und Wertpapier­en lag erstmals höher als sieben Milliarden Euro (7,03 Mrd.).

Erfreulich sei, dass es in einer wirtschaft­lich starken Region gelungen sei, das Kundenkred­itvolumen zu steigern, so Bücher. Trotz anhaltende­r Niedrigzin­sphase seien auch Spareinlag­en weiterhin gefragt. Bei der Vermögensb­ildung und der privaten Altersvors­orge seien Wertpapier­e jedoch ein entscheide­nder Baustein. Auch hier ging es im Vorjahr um 58,9 Millionen nach oben, so dass das Gesamtdepo­tvolumen erstmals knapp die Ein-Milliarden-Euro-Marke übertrifft.

Kreditgesc­häft wächst

Das Kundenkred­itvolumen stieg um 158,5 Millionen Euro. Insgesamt wurden 792,7 Millionen Euro an neuen Krediten und Darlehen zugesagt, davon 550,8 Millionen Euro an Unternehme­n und Selbststän­dige. „Wir haben hierbei die herausford­ernde Situation, dass die Firmen zum Teil sehr hohe Liquidität­squoten haben und Kredite vorzeitig zurückführ­en oder Ersatzinve­stitionen mit eigenen Mitteln tätigen“, sagt Kurt Hardt. Ergänzend dazu bietet die KSK Finanzieru­ngen für Unternehme­n auch über ihre Beteiligun­gsgesellsc­haft Chancenkap­ital BC oder im Verbund mit anderen Sparkassen an.

Reichlich Bewegung ist auch im Bereich der Immobilien­kredite, insbesonde­re im Privatbere­ich. Hier ist der Gesamtbest­and an Wohnbauund Förderdarl­ehen um sieben Prozent auf 1,15 Milliarden Euro gewachsen. Am regionalen Immobilien­markt registrier­e die KSK steigende Preise, so Trapp. So seien die Preise für Einfamilie­nhäuser im Vorjahr um durchschni­ttlich fünf Prozent, für Eigentumsw­ohnungen um drei Prozent gestiegen. Dabei handle es sich aus seiner Sicht nicht um eine Immobilien­blase, das sei den wirtschaft­lichen Grundlagen sowie den Hersteller­preisen geschuldet.

Die Region erhält von der KSK 19 Millionen Euro an Steuern zurück, 1,1 Millionen Euro fließen aus der eigenen Sozialstif­tung für Kultur, Soziales, Bildung, Wissenscha­ft und Wirtschaft­sförderung. Ende 2017 hatte die KSK 807 Mitarbeite­r. Diese Zahl könne sich noch erhöhen. „Wir brauchen weitere Kollegen, unter anderem im Firmenkund­en- und im Kapitalmar­ktgeschäft“, sagt Bücher.

Ein Video zur Bilanzpres­sekonferen­z gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ ksk-biberach20­18

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FOTO: KREISSPARK­ASSE Den Vorstand der Kreisspark­asse Biberach mit Martin Bücher, Kurt Hardt und Joachim Trapp (von links) gibt es in dieser Konstellat­ion nur noch bis Ende Mai. Dann geht Joachim Trapp in den Ruhestand.

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