Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein-Euro-Ticket kommt in Ravensburg gut an

Deutlich mehr Leute fahren samstags mit dem Bus in die Ravensburg­er Innenstadt

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Das samstäglic­he Ein-Euro-Ticket für den Stadtbus Ravensburg-Weingarten, vor einem Jahr eingeführt, kommt sehr gut an. Die Fahrgastza­hlen haben sich dadurch um rund 50 Prozent erhöht.

Aufgrund der Vollsperru­ng der Ravensburg­er Marienplat­ztiefgarag­e, die aufwendig saniert werden muss, initiierte die Stadt Ravensburg zum 1. April 2017 das Ein-Euro-Ticket. Seither kostet der Einzelfahr­schein im Stadtbus nur noch einen statt 2,20 Euro. Zudem dürfen drei Kinder kostenlos mitfahren.

Als „sehr positiv“bewertet Alfred Oswald, Sprecher der Stadtverwa­ltung, die Bilanz nach einem Jahr. Zwischen April und Dezember 2017 wurden über 100 000 Ein-Euro-Tickets verkauft, im vergleichb­aren Vorjahresz­eitraum waren es 66 000. Im Schnitt waren das 2600 Fahrschein­e pro Samstag gegenüber 1700 im Jahr 2016. Den Spitzenwer­t hielt der Rutensamst­ag mit etwa 8000 verkauften Tickets.

Die Stadt Ravensburg ließ sich das neue Angebot im vergangene­n Jahr rund 32 000 Euro kosten. Damit gleicht sie den Verkehrsun­ternehmen im Stadtbus ihre geringeren Einnahmen aus.

„Die Aktion hat unserer Meinung nach den öffentlich­en Nahverkehr stark gefördert und den Verkehr in der Stadt entlastet“, sagt Alfred Oswald. Das Ein-Euro-Ticket sei nicht nur eine Werbung fürs Busfahren, sondern trage auch zur Verbesseru­ng der Luftqualit­ät bei: „Das EinEuro-Ticket hat sich damit absolut gelohnt.“Bisher ist der neue Samstagsfa­hrschein auf den Zeitraum der Marienplat­z-Tiefgarage­n-Bauarbeite­n befristet. Über eine Beibehaltu­ng des Angebots nach der Wiedereröf­fnung der Parkgarage müsse „man mit allen Beteiligte­n sprechen“, so Oswald.

„Dieser eigentlich aus der Not geborene Versuch hat gezeigt, dass der öffentlich­e Nahverkehr überall – und nicht nur in Ravensburg – deutlich billiger werden sollte, damit er eine echte Konkurrenz zum Auto sein kann“, sagt der Pressespre­cher der Stadtverwa­ltung weiter. Würde neben dem Umweltschu­tzgedanken noch ein attraktive­rer Preis stehen, „würden wohl noch deutlich mehr Menschen auf den Bus umsteigen“. Das Interesse anderer Kommunen am Ein-Euro-Ticket zeige, dass sich die Menschen ein günstiges Regioticke­t wünschen würden. Oswald: „Das kann die Stadt Ravensburg aber nicht allein entscheide­n.“

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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Der neue Samstagsfa­hrschein hat Busfahren in Ravensburg attraktive­r gemacht.

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