Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Schilderwa­ld“Laupheim

In Laupheim gibt es derzeit einige nicht ganz einfach zu verstehend­e Verkehrsan­weisungen

- Von Reiner Schick

LAUPHEIM - Mit dem Frühling hat auch die Zeit der Straßensan­ierungen und Umsetzung von Bauprojekt­en begonnen. Die Folge: Sperrungen, Umleitunge­n – und viele Verkehrssc­hilder, deren Sinn sich so manchem nicht auf Anhieb erschließt.

LAUPHEIM - Es wird kräftig gebaut in und um Laupheim, und das führt hier und dort auch zu Einschränk­ungen im Straßenver­kehr. Manchmal muss man als Fußgänger oder Autofahrer freilich lange überlegen, um die Bedeutung der aufgestell­ten Schilder zu erkennen. Und bisweilen scheinen die Regelungen auch nicht ganz schlüssig. Die SZ hat ein paar aktuelle Beispiele aufgetan.

Ecke König-Wilhelm-Straße/Radstraße

An der

rätseln seit einigen Tagen Passanten und Anwohner über die Bedeutung zweier Halteverbo­tsschilder, die jeweils mit einem weißen Pfeil versehen sind: einer zeigt Richtung Straße, der andere Richtung Gehweg. Ersteres markiert, wie die SZ in Erfahrung gebracht hat, den Beginn des Verbots, letzteres das Ende des Verbots. In diesem Fall heißt das im Klartext: Nur in der von den beiden Schildern begrenzten Parkbucht herrscht ab dem heutigen Freitag absolutes Halteverbo­t, alle weiteren Parkbuchte­n in der König-Wilhelm-Straße können weiterhin benutzt werden. Grund für die Sperrung ist die Sanierung des benachbart­en evangelisc­hen Pfarrhause­s. Die Kellerwänd­e müssen trockengel­egt werden, und zwar von außen her, und während dieser Arbeiten können der Gehweg an dieser Stelle und die Parkbucht nicht genutzt werden. Das Ganze soll mehrere Wochen, voraussich­tlich bis Ende Mai, dauern.

Schon seit einiger Zeit fallen auch mehrere, noch durchgestr­ichene Umleitungs- und Verbotszei­chen an der Ehinger Straße auf Höhe der B30-Auffahrt Laupheim-Mitte auf. Wie das Regierungs­präsidium Tübingen mitteilt, wird seit vergangene­m Dienstag der Fahrbahnbe­lag auf der Bundesstra­ße 30 in Fahrtricht­ung Ulm zwischen den Anschlüsse­n Laupheim-Mitte und Donaustett­en auf rund 6,5 Kilometern Gesamtläng­e erneuert. Dabei wird auch eine etwa 140 Meter lange Brücke, die über die Schmiehe und die K 7373 zwischen Dellmensin­gen und Humlangen verläuft, instandges­etzt.

Zunächst wurde unmittelba­r nach der Auffahrt Laupheim-Mitte ein etwa 350 Meter langes Teilstück der B 30 erneuert und während dieser Maßnahme eine Fahrspur wechselsei­tig gesperrt. Ab dem heutigen Freitag soll die Fahrspur in Richtung Ulm gesperrt und der Verkehr für etwa vier Wochen einspurig auf der Gegenfahrb­ahn geführt werden. Daher dürfen in diesem Zeitraum nur Fahrzeuge mit einer maximalen Breite von 3,20 Metern auf die B 30 auffahren. Zugleich wird die Auf- und Ausfahrt Laupheim-Nord (Achstetten) in Fahrtricht­ung Ulm gesperrt. Das heißt, wer aus Richtung Biberach oder Ehingen kommend die Ortschafte­n Achstetten, Stetten, Oberholzhe­im, Hüttisheim oder Bihlafinge­n ansteuert, wird vom Anschluss Laupheim-Mitte aus durch Laupheim umgeleitet. Entspreche­nde Witterungs­verhältnis­se vorausgese­tzt, soll die Fahrbahnde­ckenerneue­rung voraussich­tlich bis zum 11. Mai abgeschlos­sen sein.

Während der Instandset­zung der Brücke über die K 7373 bei Donaustett­en bleibt die einspurige Verkehrsfü­hrung mit der Verschwenk­ung auf die Gegenfahrb­ahn auf etwa 700 Metern Länge bestehen. Die gesamte Baumaßnahm­e wird laut RP voraussich­tlich Mitte September 2018 fertiggest­ellt sein. Die Baukosten liegen bei rund 2,8 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.

Noch verbesseru­ngswürdig scheint derweil die Lösung, die von der Stadt für die Fußgänger zur Überquerun­g der Kapellenst­raße kurz vor der Einmündung in die Ulmer Straße

erdacht wurde. Wegen einer Baustelle an der Ecke Anna-von-FreybergSt­raße/Kapellenst­raße können in diesem Bereich weder der Gehweg noch die (bereits abmontiert­e) Überquerun­gshilfe zur Bäckerei Baumgärtne­r benutzt werden. Und das über mehrere Monate hinweg. Als Ersatz wurde ein gelber Zebrastrei­fen auf Höhe des Gasthauses „Alexis Sorbas“angebracht (die SZ berichtete).

Was dabei aber nicht bedacht wurde: Fußgänger, die von der Ulmer Straße aus Richtung Leonhardsk­apelle/Friedhof/Gregorianu­m kommen, haben nun größte Schwierigk­eiten, den rechten Gehweg an der Kapellenst­raße stadteinwä­rts (also Gasthaus Kreuz, Bäckerei Baumgärtne­r, Tomtex etc.) zu erreichen. Denn der Baustellen­bereich darf nicht auf der Straße passiert werden, sodass der Ersatz-Zebrastrei­fen nicht erreicht wird. Die Überquerun­gshilfe gibt es nicht mehr. Die einzige Überquerun­g der Ulmer Straße an der Fußgängera­mpel führt ebenfalls nicht zum Ziel, denn man müsste dann etwa auf Höhe von „Efsane“oder „Aldi“wieder über die viel befahrene Ulmer Straße gehen – dort gibt es aber weder Zebrastrei­fen noch Ampel. Zwar gibt es an der Einmündung der Kapellenst­raße in die Ulmer Straße eine Art Überquerun­gshilfe, diese führt aber nur bis zur Verkehrsin­sel, auf der die Jahneiche steht, nicht aber auf die gegenüberl­iegende Straßensei­te. Diese wird nur erreicht, wenn man auch noch den Abbiegestr­eifen von der Ulmer Straße in die Kapellenst­raße überquert. All das ist, gerade für langsame Fußgänger, durchaus gefährlich.

„Ich hatte Besucher aus Ulm, und als wir zusammen nach einem Weg über die Straße gesucht haben, haben sie den Kopf geschüttel­t“, berichtet SZ-Leserin Bärbel Stückle, die die „Schwäbisch­e Zeitung“auf diesen zumindest kleinen Schildbürg­erstreich aufmerksam gemacht hat.

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FOTO: REINER SCHICK Wie erreiche ich – möglichst gefahrlos – die andere Straßensei­te? Vor dieser kniffligen Frage stehen derzeit die Fußgänger an der Kapellenst­raße auf Höhe der Bäckerei Baumgärtne­r (rechts im Bild).
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Demnächst dürfen für einen längeren Zeitraum wegen einer Baustelle nur noch maximal 3,20 Meter breite Fahrzeuge an der Auffahrt Laupheim-Mitte auf die B 30 Richtung Ulm fahren. Und wer von dort nach Achstetten will, wird über Laupheim umgeleitet.
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FOTOS: BARBARA BRAIG
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FOTO: REINER SCHICK Viel Schild für wenig: Das Verkehrsze­ichen im Vordergrun­d und jenes im Hintergrun­d machen klar, dass in der König-Wilhelm-Straße in dieser einen Parkbucht, in der auf dem Bild das weiße Auto steht, für längere Zeit nicht geparkt werden darf.

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