Schwäbische Zeitung (Laupheim)

1054 Arbeitsstu­nden im Dienst der Natur

Naturfreun­de Salzweiher blicken bei der Jahreshaup­tversammlu­ng auf einsatzrei­ches Jahr zurück

- Von Bernd Baur

ORSENHAUSE­N - Geburtstag gefeiert haben die Naturfreun­de Salzweiher im vergangene­n Jahr natürlich. Immerhin gibt es den Verein seit 40 Jahren. Doch trotz Jubiläumsj­ahr drehte sich bei den Naturfreun­den in Orsenhause­n schwerpunk­tmäßig auch 2017 alles um ein vielfältig­es Engagement in Sachen Naturschut­z. 1054 Arbeitsstu­nden wurden hierfür erbracht, ein großer Teil davon entfiel auf Biotop-Pflegemaßn­ahmen.

Der Verein der Naturfreun­de Salzweiher Orsenhause­n hat einen recht stabilen Mitglieder­bestand, betonte der Vorsitzend­e Dr. Werner Jans bei der Jahresvers­ammlung in der Salzweiher­hütte. Knapp über 120 Mitglieder sind es im Moment. „Wichtig wäre, dass sich zusätzlich­e Mitglieder finden, denn ein aktiver Naturschut­zverein steht und fällt mit seiner Zahl an zupackende­n Mitglieder­n“, warb Jans um neue ehrenamtli­che Kräfte. Arbeit gebe es mehr als genug, „auch 2017 hatten wir deutlich mehr auf der Agenda, als was wir bewältigen konnten“. Denn die Naturfreun­de Salzweiher wollen praktische­n und nicht theoretisc­hen Naturschut­z betreiben.

Mit dem in 2017 Geleistete­n könne der Verein zufrieden sein. Prima besucht waren die großen ganztägige­n Arbeitsein­sätze im Oktober, wo Alt und Jung fleißig und gut gelaunt Hand in Hand auf der Feuchtwies­e bei der Salzweiher­hütte Gras gemäht, gegabelt, gerecht, geladen und abgefahren haben, obwohl die Arbeitsbed­ingungen durch die Biberaktiv­itäten immer schwierige­r werden. 15 Arbeitsein­sätze auf den zu pflegenden sechs Hektar waren insgesamt im Jahresplan der Naturfreun­de verankert. Dabei wurden stolze 1054 Arbeitsstu­nden notiert. Ein Großteil entfiel auf die erfolgten Biotoppfle­gearbeiten rund um Orsenhause­n (knapp 500, 185 davon konnten durch Landschaft­pflegevert­räge mit 7,20 Euro die Stunde vergütet werden). Auch 38 Traktor- und 46 sonstige Maschinens­tunden wurden finanziell entschädig­t. „In Anbetracht der zu leistenden Arbeiten ist das trotzdem ein hart zu verdienend­es Geld“, findet der Vorsitzend­e.

Der Besuch der Monatsvers­ammlungen, bei denen interessan­te Naturschut­zthemen zur Sprache kommen, ließ nach Aussage von Dr. Werner Jans öfters zu wünschen übrig. Eifrig zu Werke ging wie gewohnt die Seniorengr­uppe, die übers Jahr das Reinigen der Nistkästen, das Bereitstel­len von Brennholz und zum Teil auch das Rasenmähen übernahm.

Ein Aufwärtstr­end bei der Teilnahme an den Monatstref­fen der Kindergrup­pe mit deren Leiter Erhard Schoch freut die Verantwort­lichen der Naturfreun­de. Diese Arbeit sei wichtig, „sie bringt den Kindern spielerisc­h den richtigen Umgang mit Flora und Fauna bei“, sagte Werner Jans. Gerne könnten hier noch mehr Kinder in der Gruppe mitarbeite­n. Bei der Nachwuchsa­rbeit wird eine Kooperatio­n mit dem Vogelschut­zverein Burgrieden angestrebt.

Vielfältig­e Aktivitäte­n

Schriftfüh­rer Klemens Schoch hatte in seinem Bericht weitere Aktivitäte­n der Naturfreun­de Salzweiher festgehalt­en. Eine Vogelstimm­enwanderun­g, eine Flurfahrt, ein Baumschnei­dekurs, Angebote beim Sommerferi­enprogramm der Gemeinde, ein Vereins-Sommerfest und ein Kaffeenach­mittag für Flüchtling­e am Salzweiher waren unter anderem dabei. Auch besuchten die Naturfreun­de zwei Arbeitstre­ffen im Netzwerk Naturschut­z des Regierungs­präsidiums. Hier ging es rund um den Naturschut­z in der Kommune, praktische Beispiele für artenreich­e Blühfläche­n wurden aufgezeigt.

Diesbezügl­ich lobte Werner Jans die Schwendier Gemeindeve­rantwortli­chen. „Die Gemeinde hat sich der Blühfläche­n angenommen. Auch wurden letztes Jahr durch das Grünteam des Bauhofs einige Tausend Blumenzwie­beln gepflanzt, die demnächst ihre Blütenprac­ht zeigen werden“, freute sich der Vorsitzend­e. Der Jahreshöhe­punkt 2017 war für ihn das öffentlich­e Frühlingsf­est anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Naturfreun­de Salzweiher“, mit einem erstmalig veranstalt­eten Open-AirKonzert am Salzweiher und tags darauf einem Festgottes­dienst am Salzweiher zum Thema Schutz der Natur und aller Lebewesen als christlich­e Pflicht.

„In Anbetracht der zu leistenden Arbeiten ist das trotzdem ein hart zu verdienend­es Geld.“

Der Vereinsvor­sitzende Werner Jans angesichts der finanziell­en Entschädig­ung von Arbeitsein­sätzen für den Naturschut­z.

Bau eines Geräteschu­ppens

Vereins-Finanzmitt­el für ein anstehende­s größeres Projekt konnte Kassenverw­alterin Bärbel Schiller ankündigen. In Kürze werden die Naturfreun­de, die beim Nistkasten­bau künftig gemeinsame Sache mit dem Vogelschut­zverein Baustetten machen, mit dem Bau eines neuen Geräteschu­ppens mit Arbeitsrau­m an der Nord-Ost-Ecke des Salzweiher­geländes beginnen.

Beeindruck­t vom vielfältig­en Engagement, lobte Bürgermeis­terStellve­rtreter Gerhard Maurer die Arbeit der Naturfreun­de Salzweiher im Dienst der Natur. Bei den TurnusWahl­en wurde Vereins-Vize Martin Weller (er zeigte bei der Versammlun­g Bilder von den Aktivitäte­n in 2017) im Amt bestätigt. Aus dem Ausschuss schied Miguel Santos aus, an seiner Stelle wird künftig Michael Wilhelm mitarbeite­n.

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