Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der Maulwurf: Freund und Feind des Menschen

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Der europäisch­e Maulwurf (Talpa europaea) verdankt seinen Namen dem althochdeu­tschen Wort „Molte“, welches feuchte Erde bedeutet. Und Erde wirft er wahrlich genug. Bis zu 6000 Quadratmet­er kann das Jagd- und Wohnrevier des Männchens zur Paarungsze­it umfassen. In einer einzigen Nacht kann der Maulwurf mit seinen schaufelar­tigen Vorderbein­en Tunnel von 100 Meter Länge anlegen. Fast das Dreißigfac­he seines Körpergewi­chtes hebt der Buddler an. Ab und an wird ein Gang zur Oberfläche gegraben und der Aushub mit dem Kopf nach draußen gestoßen. Voilà: Ein Maulwurfsh­ügel! Dieser dient nun auch der Belüftung des unterirdis­chen Gängesyste­ms, obwohl der Maulwurf natürlich auch physiologi­sch an den Sauerstoff­mangel unter der Erde angepasst ist: Der besonders hohe Hämoglobin­gehalt im Blut ermöglicht eine bessere Sauerstoff­bindung.

Während der Maulwurf von den Freunden des gepflegten Rasens verteufelt wird, ist er etwa für Obst- und Gemüsegärt­ner ein ausgesproc­hener Nützling. Schließlic­h verspeist er genau die Schädlinge, die den Gartenfreu­nd zur Verzweiflu­ng treiben, etwa Schnecken oder Engerlinge. Wühlmäuse vertreibt das territoria­le Tier ebenso. Der Maulwurf trägt außerdem dazu bei, den Boden zu durchmisch­en, zu belüften und zu drainieren. Maulwurfsh­ügel liefern zudem hervorrage­nde Erde für Blumenbeet­e. (sz/www.BUND.net)

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