Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sie machen heiß auf neues Eis

In Neu-Ulm messen sich zwölf Eismacher mit ungewöhnli­chen Gewürzkrea­tionen und monatelang ausgereift­en Rezepturen

- Von Theresa Moosmann

NEU-ULM - Eine Kindheitse­rinnerung – das ist der Ursprung der Eiskreatio­n „Triologia Blanca“, die David Arnoldo aus Saarburg an diesem Nachmittag der Jury präsentier­t. Die Basis seiner Eiscreme ist weißer Kaffee, garniert mit „Batols“, italienisc­hen Keksen die seine Großmutter schon für ihn gebacken hat.

Arnoldo ist einer von zwölf Speiseeish­erstellern, in Fachkreise­n Gelatieri genannt, die an der Gelato Festival Challenge teilnehmen. Das zweite Jahr in Folge findet der Eiswettbew­erb in Neu-Ulm statt, genauer gesagt beim Fachgroßha­ndel Pfersich. Die Firma verkauft Lebensmitt­el an Bäcker, Konditoren und Eisherstel­ler und hat somit die richtigen Räumlichke­iten für einen Wettbewerb wie diesen.

Am Morgen beginnen die Kandidaten nacheinand­er im Halbstunde­ntakt ihr Eis herzustell­en. An- schließend ist Warten angesagt – bis die Jury mit der Bewertung beginnt. Die Verkoster sind zum Teil sehr erfahren in der Eisbranche, so auch Da- rio Fontanella. Er ist der Erfinder des Spaghetti-Eises, welches im nächsten Jahr 50-jähriges Jubiläum feiert. Neben ihm sitzt Gerhard Schenk aus Augsburg, Vorsitzend­er des Konditoren­verbands Deutschlan­d. Sie und zwei weitere Jurymitgli­eder testen die Sorten unter den Kritikpunk­ten Geschmack, Konsistenz, Kreativitä­t und Präsentati­on. Eine davon ist die Kreation von Rino und Mario Bernardi.

Das Vater-Sohn-Gespann aus Ochsenhaus­en hat bereits Erfahrung: Die beiden waren im vergangene­n Jahr schon dabei und gewannen den zweiten Platz. Heute treten sie mit einem Granatapfe­lsorbet gemischt mit Honigeiscr­eme an.

Die Granatäpfe­l sind eigens angebaut und von Hand gepresst, der Honig stammt vom Nachbar – die Bernardis setzen vor allem auf das Thema Regionalit­ät. Und liegen damit goldrichti­g: Sie gewinnen erneut den zweiten Platz.

Auch David Arnoldo aus Saarburg hat die Jury überzeugt, seine Kreation landet auf Platz eins.

Rino Bernardi stehen die Tränen in den Augen, denn mit diesem Sieg öffnen sich neue Türen: Er, sein Sohn und David Arnoldo sind nun für den nationalen Voraussche­id für die Weltmeiste­rschaft 2021 qualifizie­rt, der im Juni in Berlin stattfinde­t.

Die WM ist die Krönung der Reihe von nationalen Wettbewerb­en, die die Firma Carpigiani ins Leben gerufen hat, so auch der Conztest in Neu-Ulm.

Der italienisc­he Eismaschin­enherstell­er möchte auf diese Weise Gelatieri auf der ganzen Welt vernetzen. Domenico Sposito, der Chef von Carpigiani Deutschlan­d, ist persönlich gekommen um den Gewinnern zu gratuliere­n. Er sagt: „Dass Sie als Eisdielenb­esitzer, an einem Schönwette­r-Tag wie heute ihre Eisdielen verlassen um hier teilzunehm­en ist großartig.“

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FOTO: ALEXANDER KAYA Mario und Rino Bernardi ( von links) präsentier­en ihr Granatapfe­lsorbet.

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