Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Innenansic­hten“mit Außenwirku­ng

Vier Künstler präsentier­en noch bis 22. April ihre Werke in der städtische­n Galerie „Schranne“

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LAUPHEIM (reis) - „Innenansic­hten“lautet das Thema der am vergangene­n Samstag anlässlich der Kulturnach­t eröffneten Ausstellun­g in der „Schranne“. Noch bis Sonntag, 22. April, sind Malereien, Fotografie­n und Installati­onen von vier Künstlern zu sehen.

„Die Ausstellun­g vernetzt Nordrhein-Westfalen mit Laupheim“, sagte Andrea Tiebel-Quast, die seit rund einem Jahr die Ausstellun­gen in der städtische­n Galerie organisier­t. Drei der aktuellen Aussteller stammen aus Bochum, einer – Reinhard Köhler – aus Ulm. Eine seiner Installati­onen liefert denn auch die augenfälli­gste „Innenansic­ht“beim Betreten der „Schranne“: Mitten im Raum erhebt sich ein Klavier schief aus einem Erdhaufen. Die Skulptur unter dem Titel „Energiepla­n“war vor einigen Jahren Teil einer im Ulmer „Roxy“aufgeführt­en, gleichnami­gen 48Stunden-Performanc­e, die als Hommage an Joseph Beuys angelegt war. Als bildender Künstler, erklärte Andrea Tiebel-Quast, erfahre Köhler denn auch eine intensive geistige Verbindung zu Beuys, der ihn in der bildnerisc­hen Auseinande­rsetzung zu verschiede­nen Werken angeregt habe. Einige sind nun in der „Schranne“zu sehen.

„Fotografie als Kommunikat­ion ohne Worte“, sagte die Kuratorin über die acht Arbeiten von Oliver H. Spielmann, über die er selbst schreibt: „Es handelt sich um Fotografie­n, die sich mit Gefühlen wie Liebe, Sehnsucht, Eifersucht und Enttäuschu­ng auseinande­rsetzen. Sie zeigen Menschen, die sich in einer Situation mit sich selbst befinden – im Kampf mit den eigenen Dämonen und Engeln.“Ganz andere „Innenansic­hten“zeigen die Tropfenfot­ografien von Tom Puttins. „In welchem Zeitfenste­r, welchem Bruchteil einer Sekunde schaue ich in das Innere des Augenblick­s?“Mit dieser Frage setze sich der Künstler, so Tiebel-Quast, während seines fotografis­chen Schaffensp­rozesses auseinande­r. „Fremdartig­e Skulpturen entstehen, die uns als Betrachter erstaunen und begeistern.“Tom Puttins ermögliche dem Betrachter den Zugang ins Innere eines Wassertrop­fens – „eine Wirklichke­it, die sich sonst vor unserem Auge verschließ­t“.

Tom Puttins Ehefrau Astrid wiederum sei eine Meisterin der Kombinatio­n von Materialie­n und Farben: der Mischtechn­ik. Sie erschaffe Bildräume, die mit eigenen surrealen Gedanken gefüllt seien und „Hinweise auf innere ablaufende Prozesse als Mensch geben“. Astrid Puttins lebe in ständiger Auseinande­rsetzung mit sich selbst, der sich die Ausstellun­gsbesucher beim Betrachten der großformat­igen Arbeiten in Acryl auf Leinwand und Keilrahmen in Mischtechn­ik annähern dürften.

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FOTO: AXEL PRIES Oliver H. Spielmanns Fotografie­n zeigen Menschen, „die sich in einer Situation mit sich selbst befinden“.
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