Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Land startet Projekt zur Suizidprävention
STUTTGART (kab) - In drei Gefängnissen im Land hat das baden-württembergische Justizministerium ein Pilotprojekt zur Suizidprävention gestartet. Ein Fragebogen soll dabei Aufschluss über das Suizidrisiko von neuen Häftlingen geben. Entwickelt wurde dieser von Betina Schilling. Sie bekleidet seit einem Jahr die neu geschaffene Stelle der Landesbeauftragten zur Suizidprävention an den Justizvollzugsanstalten.
BERLIN (her) - Bahnchef Richard Lutz hat im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages eingeräumt, dass das Bahnprojekt „Stuttgart 21“unwirtschaftlich sei und erklärt, dass das Bauvorhaben ein Fehler gewesen sei. Das wurde der „Schwäbischen Zeitung“aus Teilnehmerkreisen der nichtöffentlichen Ausschusssitzung bestätigt.
„Mit dem Wissen von heute würde man das Projekt nicht mehr bauen“, habe Lutz in der Sitzung am vergangenen Mittwoch versichert, hieß es. So rechne die Bahn-Führung mit einem Defizit von mehr als 2,2 Milliarden Euro für den Konzern. Einen Baustopp und Abbruch des Projektes lehne die Konzernführung jedoch ab, da die Abbruchkosten auf sieben Milliarden Euro geschätzt würden, hieß es.
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, Cem Özdemir (Grüne), forderte von den Verantwortlichen für den Bau von „Stuttgart 21“eine Entschuldigung. „Die verantwortlichen Treiber dieses Projektes dürfen gerne mal ein Mea Culpa aussprechen. Nahezu alle Aussagen und Behauptungen der Befürworter, ob Bahnvorstand oder Politiker, haben sich mehr oder weniger als falsch erwiesen“, erklärte er am Donnerstag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Da wäre etwas mehr Demut angemessen“, sagte er. Özdemir sprach sich jedoch für eine Fertigstellung des Bauvorhabens aus: „Wir müssen jetzt prüfen, wie wir das Projekt noch schnell funktionsfähig gebaut bekommen und verhindern, dass die Kosten und der Zeitplan völlig aus dem Ruder laufen“, sagte er. „Die Gräben, die da aufgerissen wurden, müssen jetzt wieder zugeschüttet werden. Jetzt brauchen wir konstruktive Lösungen, müssen es durchziehen und das Beste draus machen“, erklärte Özdemir.
Nach Ansicht des Grünenpolitikers wären die Ausstiegskosten inzwischen zu hoch. „Das geht jetzt nicht mehr. Dafür ist das Projekt zu weit fortgeschritten, aber von einer Wirtschaftlichkeit im klassischen Sinne kann man hier sicherlich nicht sprechen“, erklärt er und forderte, daraus müsse für künftige Projekte gelernt werden.