Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt
St.-Elisabeth-Stiftung investiert 10,5 Millionen Euro
HEGGBACH (sz) - Die St.-ElisabethStiftung hat in Heggbach den Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt der Sanierung von Haus Georg gefeiert. Das Haus Georg ist Teil eines mehr als 750 Jahre alten ehemaligen Zisterzienserklosters im Zentrum des Orts, in dem heute Menschen mit Behinderung leben. Die Stiftung investiert dort 10,5 Millionen Euro in das Gebäude.
„Ich freue mich sehr, dass die Bauarbeiten jetzt beginnen können“, sagte Peter Wittmann, Vorsitzender der St.-Elisabeth-Stiftung. Vier Jahre mit „vielen Verhandlungen, unzähligen Besprechungen und ständigen Umplanungen“habe es gedauert, bis die Pläne der Stiftung die Zustimmung des Landesdenkmalamts bekamen. „Ohne tatkräftige Unterstützung aus dem Landratsamt hätten wir das Projekt nicht realisieren können“, bedankte sich Wittmann. „Die Planer haben ihre Entwürfe immer wieder angepasst – zusammen haben wir nun einen guten Kompromiss erreicht, der das Gebäude sowohl für den Heggbacher Wohnverbund nutzbar macht als auch der historischen Bedeutung gerecht wird.“
Der Stiftungsvorsitzende machte klar, dass der Kompromiss ohne Alternative war: „Haus Georg bildet zusammen mit der Abteikirche St. Georg im Hag den Mittelpunkt von Heggbach. Diesen Mittelpunkt verfallen zu lassen, ist keine Option.“Der Teil, in den Wohngruppen einziehen, wird kernsaniert. Erhalten werden neben wertvollen Fresken zahlreiche weitere Elemente: von den Fenstern im Kreuzgang bis zum ehemaligen Schwesterntrakt als Ganzes.
Grundlegender Wandel
Heggbach hat in den vergangenen Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren: Viele ehemalige Heggbacher leben jetzt in den Städten und Gemeinden der Region. „Unser Ziel für die Zukunft ist, Heggbach wieder lebendiger werden zu lassen und weiter nach außen hin zu öffnen“, betonte Wittmann. Die hohe Zahl an Besuchern bei Festen und Veranstaltungen zeige, dass dieses Ziel bereits erfolgreich verfolgt werde.
„Das sanierte Kloster ist ein wichtiger Baustein in diesem Prozess. Wir freuen uns darauf, in Zukunft auch viele kulturhistorisch interessierte Menschen hier in Heggbach begrüßen zu können.“
Zuallererst sei Heggbach aber ein Ort, wo Menschen mit Behinderung leben. Gerade für Menschen mit herausforderndem Verhalten sei Heggbach geeignet, so Wittmann. Rund 30 Menschen mit Behinderung werden nach der Sanierung in das Haus einziehen. „Sie profitieren von der Breite und der Höhe der Räume, die nur ein altes Gebäude bieten kann.“In den großen Fluren hätten sie den Platz, um einander buchstäblich, wenn nötig, auch mal aus dem Weg zu gehen.