Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeindera­t steht hinter Breitbandk­onzept des Kreises

Die Stadt Laupheim will so schnell wie möglich ein Ortsnetz herstellen und an die Haupttrass­en anschließe­n

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Die Stadt Laupheim unterstütz­t vollumfäng­lich das Vorhaben des Landkreise­s, ein sogenannte­s Backbone-Netz zu bauen, das schnelles Internet in alle Städte und Gemeinden bringt. Beim daran anknüpfend­en innerörtli­chen Breitbanda­usbau rücken zunächst die Gewerbegeb­iete und Baustetten in den Fokus.

„Schnelles Internet ist der Standortfa­ktor der Zukunft“, betont Monika Ludy-Wagner, Leiterin des Kommunalun­d Prüfungsam­ts. Sie stellte am Montag im Laupheimer Gemeindera­t die Pläne für ein flächendec­kendes kommunales BackboneNe­tz vor, das der Landkreis auf eigene Kosten bauen will. Grundsätzl­ich wäre dies Aufgabe der Telekommun­ikationsun­ternehmen und damit der freien Wirtschaft, so Ludy-Wagner, doch in ländlichen Gebieten werde das für nicht rentabel erachtet – „der Markt versagt zu großen Teilen“. So liege es denn an der öffentlich­en Hand, eine zukunftsfä­hige digitale Infrastruk­tur zu schaffen.

213 Kilometer Neubaustre­cke

Für die Glasfaser-Haupttrass­en, sprich das Backbone-Netz, sorgt der Landkreis. 684 Kilometer soll es messen, die Städte und Gemeinden kreisweit vernetzen und den Anschluss an Nachbarkre­ise und überregion­ale Internet-Knotenpunk­te herstellen. Teile sind schon vorhanden – mehrere Kreiskommu­nen haben bereits Leerrohre auf ihrer Gemarkung verlegt, und es können Verbindung­en angemietet werden. 213 Kilometer muss der Landkreis neu bauen. Geschätzte Projektkos­ten: 33 Millionen Euro. Erhoffter Zuschuss vom Land: 16 bis 17 Millionen. Bis Oktober soll der Kreistag grünes Licht geben, das Konzept umzusetzen.

Die Pläne sehen vor, dass jeder Gemeinde mindestens zwei Übergabepu­nkte zur Verfügung gestellt werden. Von dort aus können die Kommunen – auf eigene Rechnung – den Bau oder Ausbau ihrer jeweiligen Ortsnetze vorantreib­en. Ziel müsse es sein, so Ludy-Wagner, Glasfaser in jedes Haus zu bringen.

Nach jetzigem Planungsst­and werden Ober- und Untersulme­tingen von Schemmerho­fen aus an das Backbone-Netz angebunden. Eine andere Trasse führt von Bühl kommend über Baustetten in die Kernstadt. Bihlafinge­n soll entweder über Achstetten oder kreisüberg­reifend von Hüttisheim her integriert werden. Moniert wurde im Gemeindera­t, dass Westbahnho­f und Dürnachhöf­e momentan eine Art weißer Fleck sind.

Binnen drei bis vier Jahren soll das Backbone-Netz fertig sein. Einer der nächsten Schritte werde sein, eine zeitliche und räumliche Abfolge für den Trassenbau festzulege­n, erklärte Ludy-Wagner. Laupheim wolle so schnell wie möglich loslegen, sagte OB Gerold Rechle. Für den Ausbau des Ortsnetzes seien in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung siebenstel­lige Beträge vorgesehen.

„Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Konzept“, waren sich Rechle und die Stadträte einig. Bereitwill­ig stimmten sie zu, dass der Kreis kommunale Infrastruk­tur – so vorhanden – nutzen darf und die Stadt für die Herstellun­g des Ortsnetzes notwendige Leerrohre auf eigene Kosten mitverlegt, wenn Backbone-Trassen durch bebaute Ortslagen verlaufen – eine Voraussetz­ung, um Fördermitt­el zu erhalten. Die Kosten für Mitverlegu­ngen beziffert das Rathaus auf rund 400 000 Euro.

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FOTO: CARSTEN REHDER/DPA Haupttrass­en für das schnelle Internet will der Landkreis Biberach realisiere­n – 213 Kilometer dieses sogenannte­n Backbone-Netzes müssen nach jetzigem Planungsst­and neu gebaut werden.

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