Schwäbische Zeitung (Laupheim)
A 8-Ausbau: So geht es weiter
Die Einwendungsfrist gegen die umstrittenen Pläne ist abgelaufen
OBERELCHINGEN - Er gehört zur Gemeinde wie die Klosterkirche, die Donau oder der Blick, der an schönen Tagen bis in die Berge schweifen kann: der stetige Lärm der naheliegenden Autobahnen und dem dazugehörigen Verkehrskreuz Elchingen. Im Zuge des sechspurigen Ausbaus der A 8 sind auch ein neuer Parkplatz und Regenrückhaltebecken geplant.
Unter den Anwohnern sind diese Maßnahmen umstritten. Auf den größten Widerstand stoßen jedoch die massiven Lärmschutzwälle, die bis zu 20 Meter hoch aufgeschüttet werden sollen. Eine Bürgerinitiative für besseren Lärmschutz hat sich bereits im vergangenen Herbst gegründet und zahlreiche Einwände wurden von den betroffenen Bürgern im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens an die Regierung von Schwaben eingereicht.
Nächste Runde im Kampf
Mit dem Erörterungstermin steht nun die nächste Runde im Kampf gegen die Pläne der Autobahndirektion bevor. Für den Termin, der voraussichtlich im Juni oder Juli stattfinden soll, stehen die Elchinger Bürger bereits in den Startlöchern. Bürgermeister Joachim Eisenkolb lud deshalb zum Informationsabend ins Konstantin-Vidal-Haus ein.
Als Referent lud der Rathauschef Matthias Letzing, den Chef der Geschäftsstelle Günzburg des Bayerischen Bauernverbands, ein. Der Geschäftsführer betreut seit über 20 Jahren die von Straßenbau betroffenen Anlieger und Landwirte. „Wir wollen herausfinden, ob die Wege, die die Menschen dort eingeschlagen haben, um ihre Ziele für Schallschutz und gegen Flächenfraß zu erreichen, auch in Elchingen möglich sind“, erklärte der Bürgermeister.
Für den Erörterungstermin sollten sich die Teilnehmer vor allem viel Geduld und Zeit nehmen, erklärte Letzing. Schließlich werde jeder Einwender angehört. Gleichzeitig versuchte der Fachmann, den Teilnehmern Mut zu machen: „Auch die Behördenvertreter sind in erster Linie nur Menschen.“Der Verfahrensleiter werde in jedem Fall bei dem Erörterungstermin versuchen, eine Lösung zu finden, sagte Letzing und weiter: „Es kann auch sinnvoll sein, sich von einem Anwalt vertreten zu lassen.“
Möglich sei außerdem, dass sich die umstrittenen Pläne der Autobahndirektion ohne Wissen der Elchinger Bürger geändert hätten, sagte Letzing. Schließlich hätten in den vergangenen Wochen auch weitere Behörden und Verbände wie der Bund Naturschutz auf die Planungen Einfluss genommen. Sollten die Elchinger Bürger mit den Ergebnissen des Erörterungstermins nicht zufrieden sein, sei die Klage vor dem Verwaltungsgericht der letzte Schritt.
Doch setzt Letzing neben allen juristischen Möglichkeiten auch auf die zwischenmenschliche Lösung: „Meine Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, lange vor der Eröffnung eines offiziellen Verfahrens mit dem Vorhabenträger und anderen Verantwortlichen in Kontakt zu treten, um bereits hier eine Betroffenheit darstellen zu können, die dem Träger vermutlich nicht bekannt sein wird.“Dem stimmte auch Eisenkolb zu und erklärte, dass sich in der Theorie am Zeichentisch manches anders darstelle als in der Praxis. Mit Blick auf die rund 40 Anwesenden äußerte der Bürgermeister die Hoffnung, dass sich zum Erörterungstermin mehr Teilnehmer einfinden werden.