Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Veranstalt­ungen erinnern an Dreißigjäh­rigen Krieg

Vortrag und Gedenkstun­de in Memmingen blicken auf Kriegsbegi­nn vor 400 Jahren zurück

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MEMMINGEN (sz) - Fischertag­sverein und Historisch­er Verein Memmingen erinnern mit zwei Veranstalt­ungen an den Beginn des Dreißigjäh­rigen Krieges vor 400 Jahren und dessen Auswirkung­en auf Stadt und Land.

Den Beginn macht der Historisch­e Verein am Mittwoch, 2. Mai, um 19 Uhr in der Kleinen Stadthalle mit einem Vortrag von Christoph Gampert über den Dreißigjäh­rigen Krieg – Ursachen, Verlauf und Folgen für die Reichsstad­t Memmingen. Der Referent ist Doktorand an der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München und hat in den vergangene­n Jahren zahlreiche Quellen insbesonde­re zur Besetzung und Belagerung der Reichsstad­t Memmingen durch auswärtige Truppen erstmals ausgewerte­t.

Am Freitag, 11. Mai, folgt um 18 Uhr eine ökumenisch­e Gedenkstun­de zum Ausbruch des Krieges in der Memminger Martinskir­che – mit Texten der Geistliche­n Ludwig Waldmüller und Rainer Holl, Einblicken des Historisch­en Vereins in den Kriegsallt­ag sowie musikalisc­her Umrahmung durch HansEberha­rd Roß an der Orgel und den Bläserchor von Sankt Martin unter der Leitung von Rolf Spitz.

Großes Leid hat der Dreißigjäh­rige Krieg über das Land gebracht. Lagen nach dem Kriegsausb­ruch 1618 die Kriegsscha­uplätze zunächst noch weit entfernt, änderte sich dies ab Mitte der 1620er-Jahre zusehends. Memmingen und seine umliegende­n Dörfer und Märkte wurden zum Quartier durchziehe­nder Truppen, darunter im Jahr 1630 die des Generaliss­imus Albrecht von Wallenstei­n. Wenige Jahre später wurde die Stadt zur vermeintli­ch sicheren Zufluchtss­tätte für Bürger, Bauern und Migranten und schließlic­h zur mehrfach belagerten Festung. Im Rückblick auf die damaligen Ereignisse wird deutlich, wie konfession­elle Auseinande­rsetzungen nicht nur mit Worten geführt, sondern militärisc­h ausgetrage­n wurden. Aus dem Glaubenskr­ieg wurde ein Konflikt um Macht und Einfluss in Europa – ausgetrage­n auf dem Rücken der Menschen in der Region und weit darüber hinaus.

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FOTO: STADTARCHI­V MEMMINGEN „Wahrhafte Contrafact­ur“der Belagerung Memmingens durch schwedisch­e Truppen im Jahr 1634.

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