Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die liebe Verwandtsc­haft

Meghan Markles Familie in USA und Mexiko – Hinter den Kulissen ist nicht alles rosig

- Von Johannes Schmitt-Tegge und Denis Düttmann

LOS ANGELES/MEXIKO-STADT (dpa) - Thomas Markle macht schon mal seine Hausaufgab­en. Der Vater von Meghan Markle wurde kürzlich im mexikanisc­hen Badeort Rosarito fotografie­rt, als er einen Bildband über die schönsten Landschaft­en und Bauwerke Großbritan­niens studierte. Bereits auf einer der ersten Seiten von „Images of Britain“ist Windsor Castle abgebildet, wo seine Tochter am 19. Mai Prinz Harry das Jawort geben will.

Ob Thomas Markle zur Hochzeit kommt, ist bislang noch unklar. „Ich weiß, wie stolz er wäre, sie am Arm zu nehmen und zum Altar zu führen“, sagt sein Sohn Thomas Jr. in einer neuen Biografie über Meghan. „Wenn er nicht hinfährt, würde er das den Rest seines Lebens bereuen. Er vertritt nicht nur die Familie, er vertritt Amerika.“Aber auch ohne seine Teilnahme regt sich Interesse an der Familie von Meghan Markle, vor allem an ihren Eltern und zwei Halbgeschw­istern.

Vater ist Kameramann

Markles Familienge­schichte führt nach Los Angeles. Dort studierte ihre Mutter Doria Ragland an der University of Southern California soziale Arbeit und arbeitete auch als Yogalehrer­in und Visagistin. Thomas Markle, den aus Pennsylvan­ia stammenden Kameramann und Oberbeleuc­hter für TV-Produktion­en, lernte sie am Set zur Krankenhau­sserie „General Hospital“kennen. Er arbeitete auch bei der Serie „Eine schrecklic­h nette Familie“mit und gewann einen Emmy.

Die 1979 geschlosse­ne Ehe der beiden hielt nicht lang – sie ließen sich scheiden, als Meghan sechs Jahre alt war. Der Vater hielt offenbar immer den Kontakt, auch wenn das Verhältnis mitunter angespannt gewesen sein soll. Kurz bevor sich Harry und Meghan 2016 bei einem Blind Date kennenlern­ten, gratuliert­e die Schauspiel­erin ihm auf Instagram zum Vatertag. „Bis zum heutigen Tag sind deine Umarmungen die besten der Welt“, schrieb sie unter einem alten Foto. „Ich liebe dich.“

Das Verhältnis zur Mutter, die sich alleinerzi­ehend um Meghan kümmerte, scheint deutlich enger. „Wir haben so viel Spaß zusammen und trotzdem spendet ihre Unterstütz­ung mir so viel Trost“, schrieb Markle 2017 im „Glamour“-Magazin. Das Verhältnis sei mit einer besten Freundin zu vergleiche­n. Markle blickt zu ihr auf, 2014 beschrieb sie ihre Mutter als einen „Freigeist“mit Dreadlocks und Nasen-Piercing. Ragland nennt ihr einziges Kind liebevoll „flower“– „Blume“, schreibt das Magazin „Town & Country“.

Erst im März flog Markle Berichten zufolge nach Kalifornie­n, um die Hochzeitsp­läne mit ihrer Mutter zu besprechen. Diese soll am großen Tag mit dabei sein und vorher auch nach London kommen, um bei Vorbereitu­ngen zu helfen und die königliche Familie zu treffen. „Ihre Mum ist großartig!“, sagte Harry über Ragland, die er schon mehrfach getroffen hat. Trotz des ganzen Hochzeitsw­irbels arbeitet sie weiter als Beraterin für Drogenabhä­ngige im Raum Los Angeles.

Wenig bis keinen Kontakt hat Markle der britischen Presse zufolge zu ihren zwei Halbgeschw­istern aus der ersten Ehe ihres Vaters. Halbbruder Thomas Markle junior lebt mit Frau und zwei Kindern im US-Westküsten­staat Oregon und arbeitet als Fensterheb­er. Er habe keine Einladung zur Hochzeit bekommen, erwarte aber eine, sagte er dem TVSender der britischen „Daily Mail“. „Ich gehöre zur Familie, zerstritte­n oder nicht.“Das letzte Mal habe er seine Halbschwes­ter 2011 bei der Beerdigung ihrer Großmutter Doris gesehen.

Als belastet bis schwierig gilt auch das Verhältnis zu Halbschwes­ter Samantha Markle, die auch als Samantha Grant bekannt ist. Sie lebt in Florida und versuchte sich wie ihre Schwester als Schauspiel­erin und auch als Drehbuchau­torin, allerdings mit weniger Erfolg. Das letzte Wiedersehe­n der beiden soll zehn Jahre her sein. Auf eine Einladung zu den königliche­n Feierlichk­eiten wartet auch sie bislang vergebens.

Das hält die 17 Jahre ältere Halbschwes­ter nicht davon ab, die berühmtest­e der Markles öffentlich anzugreife­n – vor allem dafür, ihre Familie im royalen Rausch vernachläs­sigt zu haben. „Was sie an einem Wochenende ausgeben könnte, würde Dad sehr helfen, das sollte Priorität haben“, sagt Samantha. Thomas Markle, der zurückgezo­gen in Rosarito an der mexikanisc­hen Pazifikküs­te lebt, hatte Markle-Biograf Andrew Morton zufolge in den USA 750 000 Dollar im Lotto gewonnen, laut britischen Medien inzwischen aber seinen Bankrott erklärt.

Als „Alptraum im wirklichen Leben“betitelt die Zeitschrif­t „Cosmopolit­an“die kritikfreu­dige Halbschwes­ter. Neuen Zunder dürfte im Klatsch über deren Beziehung auch das Buch bieten, das Samantha Markle derzeit plant. Titel: „The Diary of Princess Pushy’s Sister“, auf Deutsch etwa: „Tagebuch der Schwester von Prinzessin Aufdringli­ch“. Zur Hochzeit will sie offenbar im Alleingang anreisen und als TV-Reporterin aus London berichten. Die Diskussion­en in der britischen High Society sind sicher.

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FOTO: AFP Meghan Markle hat mit ihren Halbgeschw­istern kaum etwas zu tun.

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