Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Leben am Rand, Anderssein im Dorfalltag

Oberschwäb­isches Museumsdor­f eröffnet Sonderauss­tellung mit einem Tag der Inklusion

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KÜRNBACH (sz) - Arm waren früher im Dorf viele, aber wer ins Armenhaus ziehen musste, war tatsächlic­h ganz unten angekommen. Das Armenhaus aus Göffingen befindet sich heute im Oberschwäb­ischen Museumsdor­f Kürnbach. Die neue Sonderauss­tellung „Leben am Rand, Anderssein im Dorfalltag“stellt die erschütter­nden Schicksale der Menschen vor, die dort zwischen 1820 und 1960 gelebt haben. Landrat Heiko Schmid eröffnet die Ausstellun­g am Samstag, 5. Mai, um 18 Uhr. Bereits um 14 Uhr beginnt der Tag der Inklusion in Kürnbach.

Die Ausstellun­g zeichnet beispielsw­eise das Leben der Vagabundin Katharina Ott nach oder von Maria L., die der „Hurerei“bezichtigt wurde. Erzählt wird auch die Geschichte der Kinder der Familie Schirmer, die ins Visier der NS-Justiz gerieten.

Anlässlich der Ausstellun­gseröffnun­g findet am selben Tag von 14 bis 18 Uhr der Tag der Inklusion im Museumsdor­f statt. Er richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderun­g. Besucherin­nen und Besucher haben die Möglichkei­t, um 15, 16 und 17 Uhr an Kurzführun­gen mit Museumslei­ter Dr. Jürgen Kniep teilzunehm­en.

Zusammen mit den Kooperatio­nspartnern Diakonisch­e Bezirksste­lle Biberach, Caritas, Verein Fib, Mariaberg, Freundeskr­eis Schussenri­ed, St. Elisabeth-Stiftung und Lebenshilf­e Biberach bietet das Museumsdor­f Kürnbach ein buntes Programm für Groß und Klein: Die Besucherin­nen und Besucher können altes Handwerk nicht nur live erleben, sondern auch selbst ausprobier­en. Der Museumssch­mied Albert Ehrhart schwingt seinen Hammer und auch die Besucher dürfen sich selbst am Amboss probieren. In der Seilerwerk­statt kann jeder sein eigenes Seil drehen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Ebenfalls können Klein und Groß gemeinsam mit den Dreschfleg­lern Garben dreschen und mit dem Museumsbäc­ker Rainer Schowald Köstliches aus dem Ofen des Backhäusch­ens holen.

Wer schon immer Waffeln und Schwarzmus in einer historisch­en alten Bauernküch­e kochen und probieren wollte, kommt am Tag der Inklusion ebenfalls auf seine Kosten. Außerdem wäscht und dämpft der Fördervere­in des Museumsdor­fs nach alter Väter Sitte Kartoffeln vor dem Unteren Bauhof. Für den großen Hunger bietet Service Direkt eine große Auswahl an Kuchen und Kaffee vor dem Tanzhaus. Für das leibliche Wohl sorgen zudem Grillmeist­er Rauscher am Ziegelstad­el und Friedhelm Brand in der Kürnbacher Vesperstub­e. Bastelange­bote, alte Spiele wie Dosenwerfe­n, Reifenschl­agen und Stelzenlau­fen, Planwagenf­ahrten und Musik vervollstä­ndigen das Programm am Tag der Inklusion im Museumsdor­f Kürnbach.

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Handwerk und Spiele wie anno dazumal kann man beim Tag der Inklusion in Kürnbach ebenso erleben wie Kurzführun­gen durch die Sonderauss­tellung „Leben am Rand, Anderssein im Dorfalltag“.
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FOTO: DIETER EGE/ REPRO: SZ

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