Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der neue Maien ist in Arbeit
Unbekannte haben den Maibaum in Hörenhausen gefällt, doch der Musikverein und seine Helfer sorgen für Ersatz – Am Samstag rückt wieder der Kran an
HÖRENHAUSEN - Alle Signale stehen auf Grün: Bis Samstagmittag hat Hörenhausen wieder einen Maibaum. Am Donnerstag haben die Musiker einen neue Fichte aus dem Neuhauser Wald geholt und den Stamm entastet und entrindet.
Wie berichtet, hatten Unbekannte in der Mainacht den wenige Stunden zuvor aufgestellten, aufwendig geschmückten Dorfmaien gefällt. Der Stamm zerbrach, Kränze, Schilder und Figuren wurden erheblich beschädigt. Die Musiker waren entsetzt und wütend, kündigten aber sogleich an, wenn irgend möglich für Ersatz zu sorgen.
Rund 30 Männer und Frauen waren am Mittwochabend zur Stelle, um die Schäden am Baumschmuck zu inspizieren und zu prüfen, was noch verwendbar ist. „Wir haben immer noch eine Wut im Bauch“, sagt Roland Thanner, Maibaumorganisator des MV Hörenhausen. „Trotzdem war es ein tolles Gefühl, als sich kurz nach 18 Uhr der Platz mit Helfern füllte.“Ihnen und ihrem handwerklichen Geschick sei es zu verdanken, „dass wir mit den Aufräum- und Reparaturarbeiten zügig vorangekommen sind“. Bis spät in die Nacht wurde gehämmert, gebogen und geschweißt. Parallel dazu hat bereits wieder das Einkranzen begonnen.
Am Donnerstag fiel dann in Absprache mit dem Förster Michael Plutowski im Neuhauser Wald der künftige Maien, eine mehr als 30 Meter hohe Fichte. Mit Traktor und Seilwinde wurde der Stamm ins Freie gezogen und bearbeitet. Am Samstagvormittag wird er von einem Autokran aufgestellt und in der Halterung 1,40 Meter tief im Boden verankert.
„Die Mühe hat sich gelohnt“, sagt Roland Thanner. „Wir werden auf nichts verzichten müssen.“Das bedeutet, auch dieser Baum kann so geschmückt werden wie der erste, mit einer prächtigen Krone und drei Kränzen, Symboltafeln, die die örtlichen Handwerksberufe zeigen, zwei mit Buchs gekranzten Notenschlüsseln und den Musiker-Maskottchen „Höri“und „Weihu“.
„Wir sind allen Helfern zu großem Dank verpflichtet“, sagt Roland Thanner.