Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gegen die Zeit

Der Worndorfer Pascal Wehrlein bestreitet am Wochenende sein Comeback in der DTM

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HOCKENHEIM (dpa) - Nach seinem Ausflug in die Formel 1 will der Worndorfer Rennfahrer Pascal Wehrlein bei seinem Comeback in der DTM schnell wieder an alte Erfolge anknüpfen. „Ich bin mir sicher, dass ich wieder einen richtig guten Speed haben werde, aber hoffentlic­h nicht erst die letzten drei Rennwochen­enden“, sagt er vor seinem Comeback im Deutschen Tourenwage­n-Masters (DTM) an diesem Wochenende.

In Hockenheim finden nach dem Training am Freitag am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/Sat1) die ersten beiden Rennen der neuen DTM-Saison statt. Und es sind auch die ersten beiden Rennen von Wehrlein in der Serie, seit er dort 2015 als bislang jüngster Fahrer Meister wurde.

Der inzwischen 23-Jährige wechselte anschließe­nd in die Formel 1, fuhr dort je ein Jahr für Manor und Sauber, bekam dann aber 2018 kein Cockpit in der Königsklas­se mehr. Deshalb startet er nun wieder in der DTM im Mercedes.

„Klar, mein Ziel ist es, wieder in die Formel 1 zu kommen“, sagt Wehrlein. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. „Ich habe dieses Jahr ein großes Ziel, und das ist, erfolgreic­h in der DTM zu fahren. Wenn man erfolgreic­h ist, werden sich Türen öffnen.“

Ein Selbstläuf­er dürfte diese Mission nicht werden: Viele der 18 Fahrer haben das Potenzial, Topplätze zu erobern, Favoriten setzen sich nicht immer durch. So ist dem früheren Formel-1-Fahrer Timo Glock im BWM in fünf DTM-Jahren noch keine Spitzenpla­tzierung im Endklassem­ent gelungen. „Die DTM ist extrem eng“, betont Titelverte­idiger René Rast. Den erneuten Triumph will der Audi-Mann vor den 20 Saisonrenn­en deshalb nicht als Ziel ausgeben.

Es gab nur wenige Testtage

Für Wehrlein ist zudem noch unklar, wie stark Mercedes in diesem Jahr sein wird. Die Stuttgarte­r ziehen sich nach der Saison aus der Serie zurück und konzentrie­ren sich künftig neben der Formel 1 verstärkt auf die Formel E. Das führt auch dazu, dass sich die sechs Mercedes-Fahrer besonders zeigen und für ein Cockpit in der kommenden Saison empfehlen wollen. Internen Ärger erwartet Wehrlein deshalb aber nicht, weil alle Piloten Respekt voreinande­r hätten. „Aber trotzdem sind wir alle Konkurrent­en und wollen besser sein als der andere“, gibt er zu.

Der Druck, besonders schnell in Fahrt kommen zu müssen, mache ihm nichts aus. „In jedem Jahr ging es bei mir immer um die Zukunft. Ich hatte noch nie einen langfristi­gen Vertrag.“Sein größtes Problem sei der Mangel an Testtagen vor dem Auftakt. Das natürliche Fahrgefühl von 2015 fehle ihm noch. „Die Zeit ist mein größter Gegner“, sagt er.

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