Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Er war Mister Höhenanlage.“
Die Innensanierung des Hauses Judenberg 16 möchte der Verein noch dieses Jahr abschließen
Rolf Müller, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Laupheim, über Philipp Pfaff, der sich 17 Jahre um die Pflege der Grünanlage gekümmert hat und jetzt mit fast 81 Jahren in den „Ruhestand“geht.
LAUPHEIM (sz) - Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Laupheim (VVL) hat ein noch ungelöstes Problem: die künftige Pflege der Grünbereiche „Höhenanlage“und „Grundgrabental“. Einen gleichwertigen Ersatz für Philipp Pfaff zu finden, der sich 17 Jahre dieser Aufgabe annahm und jetzt mit fast 81 Jahren in den „Ruhestand“geht, sei äußerst schwierig, ja fast unmöglich, sagte der Vorsitzende Rolf Müller bei der Mitgliederversammlung im „Schützen“-Saal.
Es seien Gespräche im Gang, aber noch keine Lösung in Sicht, so Müller. Eine Zwischenlösung könnten Arbeitsgruppen von ehrenamtlichen Helfern sein, die sich in regelmäßigen Abständen zu einem Arbeitseinsatz treffen. Der VVL sei jedem dankbar, der sich dazu bereitfindet. Melden kann man sich bei Rolf Müller, Telefon 07392/168210.
Der Verein strebt laut Pressemitteilung an, die Innensanierung des Kulturdenkmals Judenberg 16 möglichst noch dieses Jahr abzuschließen. Das sanierte Gebäude soll dann 2019 bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Im Anschluss daran soll eine Konzeption für eine Dauerausstellung über die Besiedlung des Judenbergs erarbeitet werden.
Im vergangenen Herbst hat der VVL eine Bewerbung für eine Kleine Landesgartenschau in Laupheim angeregt (die SZ berichtete). Man sei der Ansicht, dass Laupheim mit dem Schloss Großlaupheim, Schlosspark, Ringelhauser Park und Grundgrabental ein geeignetes Gelände für eine derartige Gartenschau hätte, sagte Müller. Die dazu angebotenen finanziellen Fördermöglichkeiten seien überaus interessant.
Der VVL sei überdies der Ansicht, dass neben dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden ein zusätzliches Heimatmuseum eingerichtet werden sollte. Man werde darauf drängen, dass ein solches so bald wie möglich geschaffen wird, sagte Müller. Vorgeschlagen wurden dazu die Räume im 1. Obergeschoss des Kleinen Schlössle, die früher schon für ein Heimatmuseum genutzt wurden.
Keine Räume von der Stadt
Der VVL sammelt Bücher und Broschüren für eine Geschichtsbibliothek. Der Sammlungsbestand liegt derzeit bei rund 10 000 Druckwerken. Schon seit Jahren wird die Stadt gebeten, für diese Bibliothek Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit die Druckwerke von interessierten Bürgern eingesehen werden können. Bisher konnten indes noch keine Räume zur Verfügung gestellt werden, was beim VVL sehr bedauert wird.
2019 wird gefeiert
2019 feiert der Verein sein 140. Gründungsjubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. Es soll auch versucht werden, die Vereinsgeschichte zu recherchieren und in gedruckter Form herauszugeben.
Nach der Vereinssatzung wird beim VVL nur alle zwei Jahre eine ordentliche Mitgliederversammlung einberufen. In seinem Rückblick ließ Rolf Müller die Aktivitäten Revue passieren. In der 25 000 Quadratmeter großen Höhenanlage, die im Eigentum des Vereins ist, wurden mit Hilfe eines Steigergeräts umfangreiche Ausastungen vorgenommen, Bäume gefällt, und die Große Wiese neu drainiert, die Spielgeräte auf dem Kinderspielplatz und Ruhebänke repariert und erneuert, Verkehrsschilder und Wegsperren angebracht. Der Verein pflanzte eine Theo-Miller-Linde und stellte am Süßmuthweg einen zweiten Bildstock auf.
Im Grundgrabental wurde die Brücke über den Grundgraben wesentlich verbessert und mit Granitsteinen verkleidet. Die Bachsohle wurde ausgepflastert, der auf das Hochplateau durch den Hangwald verlaufende Fußweg teilweise als Serpentinenweg neu trassiert. Im Ziegengehege wurde das Dach der Kleinvogelvoliere und der Gerätehütte saniert.
Mit den Bauarbeiten für die Innensanierung des Kulturdenkmals Judenberg 16 wurde im Januar 2016 begonnen. Kurz darauf traten statische Probleme auf. Die Sicherungsmaßnahmen verursachten einen Kostenaufwand von mehr als 26 000 Euro. Die Innensanierung zieht sich hin, so Rolf Müller, weil der Verein aufgrund der Überalterung der Mitglieder zu wenig freiwillige Helfer hat und die wenigen, die noch dabei sind, schon zur „oberen Seniorengruppe“gehören. „Helfer wären deshalb sehr willkommen.“
Danach wurden die Kassenberichte 2015 bis 2017 und der Kassenprüfbericht vorgelesen. Die Entlastung erfolgte unter der Leitung von Albert Klöckler.