Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Relativ viele Einsteins für Ulm
Künstler Ottmar Hörl würdigt den Physiker
Ulm (az/mgo) - Das Projekt ist schon seit Monaten in der Vorbereitung, war aber bis Donnerstag ein gut gehütetes Geheimnis: Der Künstler Ottmar Hörl realisiert für die Stadt Ulm ein Skulpturenprojekt zum Thema Albert Einstein – und das nicht irgendwo, sondern auf dem Münsterplatz. „Mensch Albert“soll eine Hommage an den 1879 in Ulm geborenen Physik-Nobelpreisträger sein. Wie genau diese aussieht, ist allerdings immer noch nur Eingeweihten bekannt.
Der 1950 geborene Hörl, Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, ist vor allem für seine temporären Großprojekte mit seriellen Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt geworden. Er ließ schon ganze Armeen von bunten Plastikfiguren aufstellen, unter anderem von Goethe, Luther und Marx, aber auch der berühmte Dürer-Hase wurde von Hörl schon in ein massentaugliches (und auf seiner Website bestellbares) Phänomen verwandelt – Stichwort „Kunst für alle“. Schlagzeilen machte der Konzeptkünstler mit goldenen Gartenzwergen, die den Hitlergruß zeigen. Hörl bezeichnet diese als „Persiflage auf das Herrenmenschentum der Nazis“, aber es gab auch harsche öffentliche Kritik an dem Projekt. „Mensch Albert“, eine Kooperation des Museums und der Stadt Ulm, startet am Sonntag, 6. Mai, um 11.30 Uhr mit einem Podiumsgespräch im Stadthaus. An „Einstein und Ulm – der relative Talk“nehmen neben Hörl Bürgermeisterin Iris Mann und Stadtarchiv-Leiter Michael Wettengel teil. Parallel zeigt das Museum Ulm eine Ausstellung mit aktuellen Malereien, Textelementen, Skulpturen und Fotokonzepten Hörls zu Themen, die mit Einstein zusammenhängen.