Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nach der Baustelle geht es weiter rund

Kreisel zwischen Pfuhl und Burlafinge­n ist fertig, doch auf Autofahrer kommen erneut Einschränk­ungen zu

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Der Zeitplan war eng, doch es hat geklappt: Nach zweimonati­ger Bauzeit ist der neue Kreisverke­hr zwischen Pfuhl und Burlafinge­n fertig. Nun wurde er offiziell eröffnet. Der Kreisel mit einem Durchmesse­r von 40 Metern soll für mehr Sicherheit sorgen.

Bislang mündete dort die Kreisstraß­e NU 8 aus Richtung Thalfingen in die Staatsstra­ße. An dem Knotenpunk­t kam es immer wieder zu Unfällen mit vielen Verletzten. Die Verantwort­lichen – der Kreisel ist ein Gemeinscha­ftsprojekt des Landkreise­s Neu-Ulm und des Freistaats Bayern – hoffen, dass die Gefahrenst­elle nun entschärft wurde. Zur Freigabe kamen die bayerische Landtagsab­geordnete Beate Merk, Landrat Thorsten Freudenber­ger, der Elchinger Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb und Neu-Ulms Dritte Bürgermeis­terin Rosl Schäufele zur Baustelle. Während Autofahrer zwischen Pfuhl und Burlafinge­n wieder freie Durchfahrt haben, gibt es an anderer Stelle bereits die nächsten Einschränk­ungen. Denn jetzt beginnt der Bau der neuen Brücke über die B 10 vor der Anschlusss­telle Nersingen.

Die Folge: Die Straße zwischen Burlafinge­n und Steinheim ist gesperrt. Es ist eine Umleitungs­strecke ausgeschil­dert, die für Autofahrer einen erhebliche­n Umweg bedeutet. Sie führt um Burlafinge­n herum, die Maybachstr­aße und Glockeraus­traße entlang, nach Nersingen, von dort aus Richtung Kadeltshof­en und schließlic­h auf die Kreisstraß­e nach Steinheim. Außerdem ist wegen der Baustelle die Auffahrt auf die B 10 von Burlafinge­n kommend nur in Richtung Neu-Ulm möglich und von Steinheim kommend nur in Richtung Nersingen. Auch im Busverkehr gibt es Einschränk­ungen. Anwohner und Pendler müssen monatelang damit zurechtkom­men: Wie das Staatliche Bauamt Krumbach mitteilte, bleibt die Staatsstra­ße vermutlich bis Ende November gesperrt. Fußgänger und Radler werden über eine provisoris­che Wegeführun­g mit Ampel über die Bundesstra­ße geführt. Staus dürften programmie­rt sein. Es kann außerdem zu gefährlich­en Situatione­n kommen – wenn Radler die Straße queren, ohne an der Ampel zu drücken und sie die Geschwindi­gkeit der Autos unterschät­zen.

Der Bau der Ersatzbrüc­ke ist eine Vorabmaßna­hme für den geplanten vierspurig­en Ausbau der B 10. Doch wie es damit weitergeht, ist unklar. Zwar hat das Bundesverk­ehrsminist­erium bereits im September vorigen Jahres die Baufreigab­e erteilt. Doch der Bund Naturschut­z Neu-Ulm und ein Pfuhler haben gegen das Vorhaben geklagt. Am Dienstag kommender Woche ist die Verhandlun­g vor dem Verwaltung­sgerichtsh­of München.

Die Kläger sind nicht generell gegen den Ausbau. Sie halten die vorgelegte­n Pläne für den Ausbau mit einer Fahrbahnbr­eite von insgesamt 31 Metern aber für deutlich zu groß. „Der massive ungebremst­e Flächenver­brauch in Bayern muss gestoppt werden“, erklärte der Kreisvorsi­tzende des Bund Naturschut­z, Wolfgang Döring, in einer Pressemitt­eilung. „Dieser überdimens­ionierte Ausbau ist nicht zukunftsfä­hig.“Die Naturschüt­zer schlagen als Kompromiss eine kleinere Variante mit einem Querschnit­t von 21 Metern vor.

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