Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Musik statt Vogelstimm­en – Joggen nur mit Knopf im Ohr?

Pro

- d.hadrys@schwaebisc­he.de Von Daniel Hadrys

Klar, Joggen ist gut für den Körper – aber noch besser für den Geist. Nichts befreit den Kopf leichter von schweren Gedanken als eine lange Laufrunde durch den Wald. Jeder Schritt wandelt Grübeleien in Glücksgefü­hle um.

Was könnte es da Besseres geben, als diese Wirkung mit seinen Lieblingss­ongs noch zu verstärken? Ja, ich gebe zu: Vor allem die Lieder der schwedisch­en Popband ABBA eignen sich hervorrage­nd dazu, das sogenannte „Runners High“, also das Hochgefühl beim Laufen, zu erreichen. Aus der „Dancing Queen“wird der „Running King“.

Für Endorphine sorgen auch der Hip-Hop-Prophet Kendrick Lamar, das Berliner Elektro-Duo Modeselekt­or oder die Hardcoregr­uppe Every Time I Die. Es ist ja nicht so, dass ich die Natur nicht genießen könnte, wenn mir der Sänger Keith Buckley ins Ohr brüllt. Naturerleb­nis ist weit mehr als die Ruhe im Wald und das Vogelgezwi­tscher. Wenn ich den Natur-Soundtrack haben will, nehme ich einfach die Knöpfe aus dem Ohr.

Aber das passiert selten. Musik hilft, beim Joggen seinen Rhythmus zu finden. Bei steilen Laufstreck­en hält sie die Motivation hoch und übertönt das Grunzen (beziehungs­weise Bellen) des inneren Schweinehu­nds. Die Musik gibt den Extraschub, wenn die Kondition langsam schwächelt – aus dem Knopf übers Ohr in die Beine.

Mit Musik macht Laufen erst richtig Spaß.

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