Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Fassen Sie sich ein Herz!“
Es ist nie zu spät, um sich weiterzubilden, ob privat oder für den Beruf – Sarah Widany vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung erklärt, worauf es dabei ankommt
Wie kann ich mich im Beruf verbessern? Und welche Apps bringen mir wirklich etwas? Wissensdurst ist keine Frage des Alters. Ältere nehmen inzwischen zunehmend Weiterbildungsangebote in Anspruch. Auch Senioren haben oft noch Lust darauf, Neues zu lernen. Und auch für Unternehmen hat die Weiterbildung von älteren Mitarbeitern große Vorteile. Sarah Widany vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung erklärt im Interview mit Christoph Zeiher, worauf es dabei ankommt.
Interessieren sich Ältere überhaupt noch für Weiterbildung?
Ja, das Interesse ist generell hoch, auch in der Altersklasse 50 plus. Interesse führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer Teilnahme an Weiterbildung. Nach Studienergebnissen nehmen 44 Prozent der 55- bis 64-Jährigen zumindest einmal pro Jahr an Weiterbildungen teil, bei den 65- bis 69-Jährigen sind es nur noch 21 Prozent. Allerdings werden die höheren Altersgruppen in den letzten Jahren zunehmend aktiver. Das liegt unter anderem an einer gestiegenen Lebenserwartung und einer längeren Erwerbstätigkeit vieler Arbeitnehmer. Da ist es logisch, dass auch die berufliche Weiterbildung länger ein Thema ist.
Was raten sie Älteren, die bislang noch nicht zur Tat geschritten sind?
Ich kann allen nur raten: Fassen Sie sich ein Herz und probieren Sie es aus. Weiterbildung ist immer freiwillig, und weggehen kann man immer noch. Wer sich noch unsicher ist, kann sich an vielen Stellen informieren, beispielsweise in kommunalen Bildungsberatungsstellen oder bei den Anbietern selbst. Da kann man auch anrufen. Und wenn man ein wenig internetaffin ist, sind Datenbanken wie das Infoweb Weiterbildung sehr hilfreich. Die Einrichtungen bieten auch umfassende gedruckte Programme an – da gibt es etwa die konfessionelle Erwachsenenbildung, die Volkshochschule, Universitäten und viele weitere Bildungsanbieter. Oft gibt es dort auch Bildungsangebote, die speziell ältere Menschen ansprechen. Ältere als Adressaten werden auch im beruflichen und betrieblichen Bereich relevanter, in dem Weiterbildung häufig von Unternehmen angeboten und auch finanziert wird.
Lohnt sich das für die Unternehmen überhaupt?
Auf jeden Fall. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel das generationsübergreifende Lernen. Die Belegschaften werden ja immer älter. Es gibt Betriebe, da sagen die Chefs: