Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Wir haben für die Zukunft gebaut“
Im erweiterten Feuerwehrhaus stecken fast 3000 Stunden Eigenleistung – OB Rechle zollt „höchsten Respekt“
BAUSTETTEN - Große Freude in Baustetten: Die Erweiterung des Feuerwehrhauses ist abgeschlossen. „Wir haben für die Zukunft gebaut“, sagte der Abteilungskommandant Alexander Sontheimer bei einem Dankabend am Freitag.
Der Zeitpunkt, den Anbau zu feiern, sei ideal, bemerkte Oberbürgermeister Gerold Rechle in seiner Ansprache. Ist der 4. Mai doch der Namenstag des heiligen Florian, Schutzpatron der Feuerwehr. Rechle wertete dies als „richtig gutes Omen“für das künftige Wirken der Baustetter Wehr. Er schenkte ihr einen handgeschnitzten Sankt Florian.
„Wir alle profitieren von einer gut ausgebildeten, gut organisierten und gut ausgestatteten Feuerwehr“, betonte der OB. Ihr Aufgabenspektrum habe sich im Lauf der Jahre erheblich gewandelt und das Gerätehaus in Baustetten den Anforderungen nicht mehr gerecht werden können. Beengte Umkleiden, keine Umkleide für Frauen, kein Besprechungsraum, kein Büro für den Kommandanten – „das war nicht mehr zeitgemäß“. Den letzten Anstoß zu handeln gab dann ein neues Fahrzeugkonzept, ausgearbeitet unter Federführung des Laupheimer Feuerwehrkommandanten Andreas Bochtler, das für jede Einsatzabteilung nicht nur ein Löschgruppenfahrzeug vorsieht, sondern auch mindestens einen Mannschaftstransportwagen zur Unterstützung bei Einsätzen und für Dienstfahrten. Für dieses Fahrzeug fehlte in Baustetten ein überdachter Stellplatz.
Im November 2015 gab der Gemeinderat grünes Licht für den Erweiterungsbau. Etwa 550 000 Euro hat die Stadt investiert, sagte Rechle, und 90 000 Euro Landeszuschuss erhalten. Hinzurechnen müsse man freilich die Eigenleistung der Baustetter Wehr – fast 3000 Arbeitsstunden, was einen Gegenwert von mehr als 40 000 Euro darstelle. „Ein Riesending! Höchster Respekt!“, lobte Rechle die Feuerwehrleute. „Das ist ein Paradebeispiel für Zusammenhalt und echten Teamgeist.“Gleichwohl sei die Wehr auch während der Bauzeit stets einsatzbereit geblieben – „auch dafür gebührt Ihnen ein Riesenkompliment“. Dem konnte Alexander Sontheimer nur beipflichten: „Ohne euch, liebe Kameraden, hätten wir das nicht hinbekommen.“
Wieder auf dem Stand der Zeit
Gedankt hat der OB auch den Angehörigen, die dieses Engagement unterstützten. „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, resümierte er. Die Baustetter Wehr sei für künftige Einsätze gut gewappnet. Wie wichtig das sei, habe nicht zuletzt das verheerende Hochwasser 2016 gezeigt. Gut, dass im Gerätehaus jetzt auch Platz ist für Wassersauger und Sandsäcke...
Ein Feuerwehrhaus sei stets auch Anlaufstelle für die Bürger, sagte Kreisbrandmeister Peter Frei. Er brach in seinem Grußwort eine Lanze für den Erhalt von Teilortwehren. In manchen Kommunen könne eine Zusammenlegung zwar Sinn machen, doch gerade in Flächengemeinden sei es wichtig, über die Schlagkraft einer Feuerwehr vor Ort zu verfügen.
Möglichst wenig Einsätze und stets eine gesunde Rückkehr wünschte Berthold Rieger, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Biberach, der Baustetter Kameradin und den Kameraden – aktuell sind 33 Männer und eine Frau in der Wehr aktiv.
Bereits vor einem Jahr ist der Biberacher Verein „Lernen fördern“ins ehemalige Baustetter VR-Bankgebäude eingezogen. Auch diese Räumlichkeiten und der neue Spielplatz wurden am Sonntag geweiht. Marina Hannes, Leiterin der Kombinationsgruppe, und Sina Dargel, Gruppenleiterin im „Schulkindergarten im Mond“, dankten für die freundliche Aufnahme und freuten sich auf weitere gute Zusammenarbeit.
Bei der Ortsverwaltung Baustetten hat man erkannt, dass der Wehr jetzt nur noch eines fehlt: ein Briefkasten. Den gab’s zur Einweihung des erweiterten Gerätehauses, verbunden mit dem Wunsch, dass möglichst nur gute Nachrichten eingeworfen werden. Beim Dankabend spielte der Spielmannszug der Laupheimer Feuerwehr.