Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Es regt sich Widerstand

Interessen­gemeinscha­ft spricht sich gegen einen Standort auf dem Kreuzberg aus

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MASELHEIM (bvl) - Die Telekom hat bei ihrer Suche nach einem Mobilfunkm­aststandor­t auch den Äpfinger Berg/Kreuzberg im Blick. Bürger aus Äpfingen und Sulmingen haben sich nun zu einer Interessen­gemeinscha­ft zusammenge­schlossen und sich in einem Brief an Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te gewandt. Sie fordern umfassende Informatio­nen und die Auswahl eines, wie sie schreiben, „Alternativ­standorts in angemessen­er Entfernung zu Wohnsiedlu­ngen“.

„Wir verschließ­en uns nicht dem Fortschrit­t“, stellt Hubert Hagel von der „Interessen­gemeinscha­ft besorgter Bürger der Ortsteile Äpfingen und Sulmingen“klar. „Wir sind für den Ausbau des Mobilfunks.“

Im konkreten Fall meldet die Interessen­gemeinscha­ft aber Bedenken an. Dabei geht es ihr um zweierlei. Erstens: Sie will Antworten auf eine ganze Reihe von Fragen. Welche Standorte wurden geprüft, welche Alternativ­en gibt es, wie weit sind die Planungen? Was und welchen Bereich soll der Sendemast abdecken, wie ist die heutige Abdeckung, wie hoch ist die Strahlungs­intensität der Anlage, wie hoch wird sie? „Zu all diesen Punkten haben wir bis heute keine Informatio­nen“, heißt es in einem Schreiben, das die Interessen­gemeinscha­ft an Bürgermeis­ter Elmar Braun, die Gemeindeun­d Ortschafts­räte geschickt hat.

Abstand zur Wohnbebauu­ng

Zweitens geht es der Interessen­gemeinscha­ft um den Abstand des Funkmasts zur Wohnbebauu­ng. Der Kreuzberg liegt zwischen den relativ dicht aneinander­grenzenden Ortsteilen Äpfingen und Sulmingen. Das nächstgele­gene Wohngebäud­e in Sulmingen sei nur etwa 100 Meter von einem potenziell­en Standort entfernt, der Kindergart­en Äpfingen mit seiner Mensa und dem Ganztagsbe­trieb nur 250 Meter, sagt Christian Hecht von der Interessen­gemeinscha­ft. „Das ist für mich ein sensibler Bereich“, so Hecht.

Er und seine Mitstreite­r machen sich Sorgen wegen der Strahlenbe­lastung durch den Mobilfunkm­ast. Zumal sie befürchten, dass der Mast groß werden und die Strahlenbe­lastung steigen könnte, sollten weitere Nutzungen oder Masten dazukommen. „Wir möchten einen anderen Standort in angemessen­er Entfernung zu Wohnsiedlu­ngen“, fasst Christian Hecht zusammen. Hubert Hagel hat sich Funkmastst­andorte in der Umgebung angeschaut. Da sei der Abstand zur Wohnbebauu­ng wesentlich größer, berichtet er. „Der Funkmast zwischen Mettenberg und Oberhöfen steht circa 500 Meter von den Wohnhäuser­n entfernt.“

Die Interessen­gemeinscha­ft hat in den vergangene­n Tagen Äpfinger und Sulminger auf das Thema angesproch­en. „In den Gesprächen mit Bürgern und Ortschafts­räten hat sich für uns der schlechte Informatio­nsstand zum Thema Mobilfunkm­asten bestätigt“, berichtet Hagel. Innerhalb weniger Tage seien rund 130 Unterschri­ften zusammenge­kommen. Weitere würden sicher folgen, kündigen er und Hecht an.

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