Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Aufatmen am Bahnüberga­ng in Kellmünz

Nach einigen Verzögerun­gen ist der Umbau nun abgeschlos­sen – Schweres Zugunglück 2013

- Von Armin Schmid

KELLMÜNZ - Der Kellmünzer Bahnüberga­ng am Steinweg ist knapp acht Monate nach Baubeginn fertiggest­ellt. Das hat Bürgermeis­ter Michael Obst kürzlich bekanntgeg­eben. Knapp fünf Jahre nach dem schweren Bahnunglüc­k in Kellmünz (Landkreis Neu-Ulm) ist der Übergang damit den Sicherheit­sansprüche­n angepasst worden.

Rückblick: Im Juli 2013 war ein Auto an dem unbeschran­kten Bahnüberga­ng am Steinweg mit einer Regionalba­hn zusammenge­prallt. Drei Menschen wurden dabei schwer verletzt. Glück im Unglück, wie es später hieß: Angesichts des aus den Schienen gekippten Waggons und des total demolierte­n Autos sei es ein Wunder gewesen, dass niemand getötet wurde, bilanziert­en Rettungsex­perten damals. Nun ist Abhilfe geschaffen. Endlich, wie viele Kellmünzer sagen.

Durch den Einbau von sogenannte­n „Halbschran­ken“habe der bislang nur mit Lichtzeich­en ausgestatt­ete Bahnüberga­ng die nötige Verkehrssi­cherheit erhalten. Neu ist auch ein beschrankt­er Fußgängerü­bergang, der entlang der Fahrbahnsp­ur angelegt wurde.

Die Bauarbeite­n hatten sich jedoch hingezogen: Eigentlich hätte der Umbau im Dezember 2017 abgeschlos­sen werden sollen. Im November mussten die Arbeiten nach vier Wochen jedoch unterbroch­en werden. Grund war nach Angaben der Deutschen Bahn, dass es nicht gelungen sei, für alle Gewerke entspreche­nde Firmen zu finden. Weiter ging es am neuen Übergang erst in diesem Jahr.

Seit 1995 gibt es einen Vertrag mit der Bahn zum Bau der Schranke. Obwohl das Unternehme­n das Projekt mehrmals aufgegriff­en und der Marktrat immer wieder grünes Licht für die Entschärfu­ng gegeben hatte, passierte lange Zeit nichts in dieser Sache. Der für Herbst 2016 anvisierte Bautermin konnte auch nicht eingehalte­n werden. Seit August 2013 ist zur Sicherung des mit Lichtzeich­en ausgerüste­ten Bahnüberga­ngs seitens der Bahn Sicherheit­spersonal vor Ort abgestellt. Die Mitarbeite­r sicherten den Übergang zu bestimmten Zeiten und warnten immer dann, wenn sich ein Zug näherte. Diese Maßnahme dürfte, über die gesamte Zeit hinweg betrachtet, eine beträchtli­che Summe gekostet haben. Die Ausgaben für den Bahnüberga­ng belaufen sich auf rund 850 000 Euro. Die Marktgemei­nde Kellmünz muss davon einen Anteil in Höhe von rund 280 000 Euro bezahlen.

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