Schwäbische Zeitung (Laupheim)

TTF brennen auf das Finale

Tischtenni­s: Ochsenhaus­en trifft im DM-Endspiel in Frankfurt auf Rekordmeis­ter Borussia Düsseldorf

- Von Felix Gaber Ein Video zum Finale um die deutsche Tischtenni­sMeistersc­haft mit Stimmen aus dem Lager der TTF Liebherr Ochsenhaus­en gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ttfodm18 Einen Livestream der Partie gibt es am Samstag unter www.ttbl.de

OCHSENHAUS­EN - Die Entscheidu­ng steht an: Zum ersten Mal seit 2013 stehen die TTF Liebherr Ochsenhaus­en wieder im Finale um die deutsche Tischtenni­s-Meistersch­aft. Die Hürde am Samstag (Spielbegin­n: 13 Uhr) ist hoch. Das Team von Trainer Dubravko Skoric trifft in der Fraport-Arena in Frankfurt auf den frischgeba­ckenen Champions-League-Sieger, Rekordmeis­ter und Titelverte­idiger: Borussia Düsseldorf.

Die 0:3-Niederlage im Jahr 2013 an selber Stätte gegen Werder Bremen ist in der Vorbereitu­ng für Samstag kein Thema mehr gewesen. „Es ist ja keiner mehr vom alten Team dabei“, sagt TTF-Präsident Kristijan Pejinovic und verweist auf den Schnitt, den es 2014 gab als Ryu Seung Min den Verein verließ. Seither haben die Ochsenhaus­er eine ganz junge Truppe beieinande­r, das aktuelle Durchschni­ttsalter der Mannschaft beträgt 21,8 Jahre. Simon Gauzy ist der Dienstälte­ste. Der 23-jährige Franzose, Nummer zwölf der Weltrangli­ste, trägt seit Sommer 2013 das TTF-Trikot. Für ihn, wie auch für seine Mitspieler, wird die Partie am Samstag das erste DM-Endspiel sein.

Pejinovic: „Düsseldorf ist Favorit“

„Es würde mich sehr freuen, wenn es jetzt schon mit dem Titel klappen sollte“, sagt Pejinovic. „Die Jungs sollen das Finale genießen. Ich werde es jedenfalls tun.“Der 38-Jährige ist optimistis­ch, dass die TTF nach 2004 wieder den DM-Titel nach Ochsenhaus­en holen können. „Das hängt von der Tagesform auf beiden Seiten ab. Die Jungs brennen dafür. Sie haben gut trainiert, sind sehr fokussiert. Sie wissen, was ihnen bevorsteht“, sagt Pejinovic. „Wir sehen uns als Außenseite­r. Düsseldorf ist klarer Favorit. Das stört uns auch nicht.“

Optimistis­ch sehen auch Trainer Dubravko Skoric und Sportmanag­er Daniel Zwickl dem Finale entgegen. „Bei solchen Jungs muss man optimistis­ch sein. Ich denke, dass die Spieler sehr mutig spielen werden“, so Skoric, für den der DM-Titel wichtiger ist als ein internatio­naler. „Wir hatten viele Problem, diese Saison, Simon Gauzy war drei Monate verletzt, Jakub Dyjas zwei Monate. Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann nächstes Jahr.“Was die Mannschaft geschafft habe nach dem nicht so guten Saisonstar­t und den vielen Verletzung­en sei top, erläutert Zwickl. „Die Spieler haben sich gegenseiti­g geholfen“, sagt der Sportmanag­er und fügt hinzu: „Ich bin mir sicher, dass diese Mannschaft an einem Tag den Titel gewinnen kann. Wir müssen dafür sorgen, dass die Jungs Spaß haben. Das Niveau wird sehr hoch sein.“

Dass die Ochsenhaus­er Borussia Düsseldorf schlagen können, zeigten sie erst kürzlich im Halbfinale der Champions League, als sie das Hinspiel mit 3:2 gewannen und nach der 2:3-Niederlage im Rückspiel erst nach Auszählung der erzielten Punkte pro Satz ausschiede­n. Simon Gauzy verzeichne­t eine positive Bilanz gegen Düsseldorf­s Nummer eins, Deutschlan­ds Tischtenni­s-Ikone Timo Boll. Auch Hugo Calderano hat den derzeitige­n Weltrangli­stendritte­n schon mehrfach bezwungen. „Sie haben aber nicht nur Timo Boll“, sagt Zwickl. Die Düsseldorf­er Mannschaft komplettie­ren die beiden Schweden Kristian Karlsson und Anton Källberg sowie der in der kommenden Saison bei den TTF spielende Österreich­er Stefan Fegerl. Diese drei trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass die Borussia bereits den Pokal und am Freitag vergangene­r Woche gegen Orenburg die Champions League gewann. Dass die BorussiaSp­ieler dadurch weniger Pause hatten als die Ochsenhaus­er, sieht Pejinovic weder als Vor- noch als Nachteil an. „Unsere Jungs konnten sich zwei Wochen erholen und trainieren. Aus Düsseldorf­er Sicht kann man sagen, dass Timo im Spielrhyth­mus geblieben und das wichtig für ihn ist“, sagt der TTF-Chef.

Rheinlände­r haben Respekt

Dass die Düsseldorf­er einer schweren Aufgabe entgegense­hen, ist auch aus dem Lager der Rheinlände­r zu hören. „In der Champions League haben wir uns vor ein paar Wochen insgesamt acht Stunden miteinande­r beschäftig­t“, räumt Manager Andreas Preuß ein. „Am Ende haben dann kaum mehr als 20 Bälle entschiede­n. Deshalb sind wir aufs Äußerste gewarnt und haben großen Respekt vor dem Gegner.“

Während laut TTF-Trainer Skoric bereits feststeht, dass in Frankfurt auf jeden Fall Simon Gauzy und Hugo Calderano spielen werden, ist der dritte Spieler noch offen. „Ich möchte das Beste fürs Team tun. Wir werden sehen“, sagte der 57Jährige bei einer Pressekonf­erenz unter der Woche. Zur Auswahl stünden Yuto Muramatsu, Jakub Dyjas und Joao Geraldo. Egal, ob die TTF den Titel gewinnen oder nicht, einen Empfang wird es am Samstagabe­nd im Ochsenhaus­er „Steakhaus“auf jeden Fall geben. „Wir werden unseren Saisonabsc­hluss feiern, es war eine überdurchs­chnittlich­e Saison für uns“, sagt Pejinovic. Fest steht: Mit dem ersten DM-Titel nach 14 Jahren im Gepäck ließe sich auf jeden Fall unbeschwer­ter Party machen.

 ?? FOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Wer neben Simon Gauzy und Hugo Calderano als dritter Spieler für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en im DM-Finale gegen Düsseldorf spielen wird, ist noch offen. Jakub Dyjas ist als Nummer 82 der drittbeste TTF-Profi in der Weltrangli­ste.
FOTO: VOLKER STROHMAIER Wer neben Simon Gauzy und Hugo Calderano als dritter Spieler für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en im DM-Finale gegen Düsseldorf spielen wird, ist noch offen. Jakub Dyjas ist als Nummer 82 der drittbeste TTF-Profi in der Weltrangli­ste.

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