Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Unwetter richtet hohen Schaden an
Bauernhaus gerät in Brand – Maibaum stürzt auf Haus
KREIS BIBERACH (sz/gem) - Ein schweres Unwetter ist am Mittwochabend über den Landkreis Biberach hinweggezogen. Es hat zu zwei Bränden und erheblichen Sachschäden geführt.
Den größten Einsatz für die Rettungskräfte gab es gegen 22.30 Uhr in Waldenhofen, einem Ortsteil von Kirchdorf/Iller. Dort schlug ein Blitz in das Dach eines Bauernhauses. Dadurch geriet das Gebäude in Brand. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschzügen zur Brandbekämpfung an. Die Anwohner retteten sich unverletzt aus dem Haus. Obwohl die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle hatte, entstand ein Sachschaden von etwa 300 000 Euro.
Gegen 22.20 Uhr erfasste in Schemmerhofen eine heftige Windböe den Maibaum in der Schemmerberger Straße. Dadurch brach ein Bügel der Verankerung und der Maibaum stürzte auf ein Haus. Am Dach entstand ein Schaden von rund 10 000 Euro. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr dichtete das Dach provisorisch ab. Während der Arbeiten musste der Strom im Gefahrenbereich bis gegen 2 Uhr abgeschaltet werden. Im Einsatz waren die Drehleiter der Feuerwehr Biberach sowie Mitarbeiter des Energieversorgers EnBW.
Weil ein Hausbewohner sein Dachfenster nicht geschlossen hatte, regnete es in seine Wohnung in Biberach-Winterreute. Unter dem geöffneten Dachfenster stand ein Fernseher, in dem das Wasser gegen 22.50 Uhr einen Kurzschluss verursachte, der das Gerät in Brand setzte. Zusammen mit zwei weiteren Hausbewohnern bekämpfte der 36-jährige Mieter die Flammen bis zum Eintreffen der Feuerwehr. Dabei erlitten sie leichte Rauchgasvergiftungen. Aufgrund des Brands entstand ein Schaden von rund 20 000 Euro.
In Gutenzell löste in der Nacht laut Auskunft der Biberacher Rettungsleitstelle die Brandmeldeanlage des Kindergartens Alarm aus. Ein Feuer war jedoch nicht festzustellen.
Im Bereich von Bad Schussenried soll es am Mittwochabend auch zu Ausfällen bei Telefonie, Internet und Fernsehempfang gekommen sein. Eine Anfrage der SZ bei der Deutschen Telekom hierzu blieb bis Redaktionsschluss jedoch unbeantwortet.
Das Gros der Notrufe ging in der Biberacher Rettungsleitstelle zwischen 22.10 und 23 Uhr ein, so Michael Mutschler, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdiensts im Kreis Biberach. „Wir hatten das Unwetter auf dem Schirm und haben die Leitstelle deshalb während dieser Zeit personell verstärkt.“Verglichen mit den heftigen Unwettern aus dem Sommer 2016 sei der Mittwochabend aber überschaubar gewesen, so Mutschler.