Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Marienkäfer gegen Blattläuse
Natürliche Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln sind die bessere Wahl
MÜNSTER (dpa) – Eine Bekämpfungsmethode ohne Chemie ist immer die bessere: Hobbygärtner sollten versuchen, Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl von den Pflanzen zu spritzen, rät der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Oftmals erledigen auch Nützlinge das Werk von alleine: zum Beispiel Marienkäfer. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) frisst ein ausgewachsener Siebenpunkt-Marienkäfer zwischen 100 und 150 Blattläuse pro Tag, dessen Larven schaffen in ihrer Zeit bis zur Verpuppung je 400 bis 600. Hochgerechnet können die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers rund 100 000 Läuse pro Sommer verspeisen.
Aber auch Schwebfliegen, Florfliegen, Blattlausschlupfwespen und die Räuberische Gallmücke machen sich über Blattläuse her, genauso wie Ohrwürmer, räuberisch lebende Wanzen, Laufkäfer, Spinnen und Vögel. Wer diese Tiere anlockt und ihnen gute Lebensmöglichkeiten bietet, kann auch die Zahl der Blattläuse auf den Pflanzen dezimieren.
Die Experten der Landwirtschaftskammer schlagen vor, kleine Häuschen für Florfliegen aufzuhängen, die mit Stroh gefüllt werden. Ohrwürmer besiedeln gern mit Stroh oder Holzwolle gefüllte Tontöpfe, die auf dem Kopf stehen.
Blattläuse stechen die Pflanzen an und saugen den Saft aus. In der Folge kräuseln sich die Blätter, die Triebspitzen verkümmern. Aber auch die Ausscheidungen der Tiere auf den Pflanzen haben Konsequenzen: Der sogenannte Honigtau ist Nährboden für Pilzarten, die einen schwarzen Belag bilden. Und über die Wunden an den Pflanzen können Viren eindringen. Besonders gerne lassen sich Blattläuse auf Rosen nieder.