Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Das ist aller Ehren wert.“

Beim Jubiläumsg­ottesdiens­t „175 Jahre Gustav-Adolf-Werk“würdigt Diakon Hirsch die gute Tat

-

Diakon Ulrich Hirsch über das Engagement des Laupheimer Gustav-Adolf-Frauenkrei­ses.

LAUPHEIM (reis) - Mit einem Jubiläumsg­ottesdiens­t hat die Evangelisc­he Kirchengem­einde Laupheim am Sonntag das 175-jährige Bestehen des Gustav-Adolf-Werks Württember­g (GAW/die SZ berichtete) gefeiert. Festredner war dessen ehemaliger Geschäftsf­ührer Ulrich Hirsch, der unter anderem die Arbeit des örtlichen Gustav-Adolf-Frauenkrei­ses würdigte.

„Wir freuen uns sehr, das Jubiläum hier in Laupheim feiern zu dürfen“, sagte Pfarrerin Martina Servatius, die den Ehrengast in einem kleinen Dialog den Gottesdien­stbesucher­n vorstellte. Diakon Hirsch umschrieb sein langjährig­es Engagement mit „dem Wahrnehmen des Kleinen, der Diaspora“– die Kernaufgab­e des GAW, das damit das Tor für die Landeskirc­he weit aufgemacht und mit seiner Unterstütz­ung auch maßgeblich­en Anteil an der Entwicklun­g der evangelisc­hen Kirchengem­einde Laupheim gehabt habe. Den im Jahr 1913 gegründete­n Gustav-Adolf-Frauenkrei­s in Laupheim – Erste Vorsitzend­e war damals Emma Rentschler, heute ist es Margarete Beurer – lobte Hirsch ausdrückli­ch: „Gott sei Dank machen Sie sich seit über 100 Jahren große Mühe, zu helfen. Das ist aller Ehren wert.“

In seiner Festpredig­t machte Ulrich Hirsch auf die Menschen in aller Welt aufmerksam, die „als Minderheit in der jeweiligen Region versuchen, ihren Glauben zu leben“. Das GAW unterstütz­e diesen Einsatz in mittlerwei­le 40 Partnerkir­chen in 30 Ländern. Der Geistliche zeigte anhand von sozialen Projekten in Slowenien, Italien, Brasilien, Syrien und Russland auf, was in der Diaspora bewirkt werden könne. Menschen wie den evangelisc­h-armenische­n Pfarrer Haroutune Selimian, der sich mitten in der von Bomben zerstörten syrischen Stadt Aleppo unverdross­en für Kinder und ihre Schulbildu­ng einsetzt und sagt „Jetzt ist nicht die Zeit zu fliehen. Mein Platz ist hier“, umschrieb Hirsch mit einem Bild aus dem zweiten Korintherb­rief. „Ihr seid ein Brief Christi“, lautet die Botschaft des Apostels Paulus. Es sei offensicht­lich, wer bei solchen guten Taten der Absender sei, „und es ist ganz klar, dass wir diese Leute unterstütz­en“, sagte der Diakon.

Die weltweiten Verbindung­en des Gustav-Adolf-Werks brachten Ulrich Hirsch und einige Mitglieder des Laupheimer Frauenkrei­ses mit einer besonderen Lesung zum Ausdruck: Sie trugen einen Vers aus dem ersten Johannesbr­ief nicht nur in deutscher, sondern auch in russischer, französisc­her, englischer, portugiesi­scher und spanischer Sprache vor. Außerdem sang die Gemeinde das Lied „Cantai ao Senhor“(„Singt Gott unserm Herrn“) des brasiliani­schen Komponiste­n Lucas Kleber mehrsprach­ig – begleitet von Ulrich Hirsch an der Gitarre.

Beim anschließe­nden Kirchenkaf­fee im Gemeindeha­us hatten die Besucher die Gelegenhei­t, sich bei dem Diakon aus erster Hand über die Projekte des Gustav-Adolf-Werks und bei der Vorsitzend­en Margarete Beurer über die Arbeit des Laupheimer Frauenkrei­ses zu informiere­n.

 ?? FOTO: REINER SCHICK ?? Pfarrerin Martina Servatius im Gespräch mit Diakon Ulrich Hirsch.
FOTO: REINER SCHICK Pfarrerin Martina Servatius im Gespräch mit Diakon Ulrich Hirsch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany